Herlfholz – als Standort für Windräder ungeeignet

Bürgermeisterin Patricia Ortmann (m.) vor dem Helfholz (im Hintergrund) mit Vertretern der Vereine, der Bürgerinitiative und der Gemeindegremien. FOTO: WS
Bürgermeisterin Patricia Ortmann (m.) vor dem Helfholz (im Hintergrund) mit Vertretern der Vereine, der Bürgerinitiative und der Gemeindegremien.
Foto und Artikel: Klaus Waldschmidt

Vor dem Mediationstermin beim Senat des Verwaltungsgerichtes Kassel am 19. Juni verschaffte sich Bürgermeisterin Patricia Ortmann mit Vertretern der Vereine und der Gemeindegremien einen Eindruck über den Standort Helfholz für die von der Firma Juwi geplanten Windkrafträder.

Fazit: Für die Errichtung von Windenergieanlagen ist der Standort Helfholz nicht geeignet.
Von der Gemeinde wird der Standort wegen bestehender Arten- und Naturschutzkonflikte, der Überbelastung der Bevölkerung, der massiven Beeinträchtigung des Naherholungsgebietes um den Dünsberg und der möglichen Gefährdung der Trinkwasserversorgung abgelehnt.
Außerdem entstehen gerade 33 Wohneinheiten auf dem Areal der ehemaligen Grube Königsberg, die dann Sichtbeziehung zu den Windrädern hätten.
„Für die Gemeinde ist es nicht hinnehmbar, dass hier Windräder entstehen“, sagte die Bürgermeisterin.

Treffpunkt war die Baumelbank gegenüber dem Königsberger Sportplatz, der einen herrlichen Blick auf das Helfholz und den Dünsberg bietet. Gekommen waren auch die Ortsvorsteher von Königsberg, Marie-Luise Sonneborn, und Frankenbach, Klaus Bloch, Vertreter des Naturschutzbundes Rodheim-Bieber, des Vogel- und Naturschutzvereins von „Biebertaler Natur erleben und bewahren“, des Dünsbergvereins und der Bürgerinitiative Königsberger Gegenwind, außerdem Gemeindevorstandsmitglied Carina Jung und Bauausschussvorsitzender Jürgen Purrucker.

Der Vorsitzende des Dünsbergvereins, Cenneth Löhr, erläuterte, dass bei einer Höhe des Helfholzes von 350 Metern mit den entstehenden Windrädern mit 250 Metern etwa die Höhe des Dünsberges erreicht werde. Zudem würden Bodendenkmäler zerstört, da die neuen hohen Windräder tief gegründet werden müssten. Auch die Wildkatzenpopulation werde gefährdet. „Das Naherholungsgebiet Dünsberg ist wichtig für die Menschen in unserer Region. Das Gesamtbild wird durch Windenergieanlagen stark gestört“, sagte Löhr.

„Im Helfholz brütet der Rotmilan, der Schwarzmilan wurde gesichtet, Waldschnepfen sind beheimatet, außerdem gibt es Fledermäuse im Steinbruch und im Waldbereich“, ergänzte die Vorsitzende der BI Königsberger Gegenwind, Dr. Anne Schmidt. Ortsvorsteher Bloch forderte, die Landschaft so zu belassen wie sie ist, es gelte nicht nur das Grundwasser, auch das die Bäche speisende Oberflächenwasser zu schützen. Auch der Uhu habe dort sein Jagdrevier.

Sollte die Mediation keinen Erfolg haben, will die Gemeinde den Klageweg beschreiten.

Quelle: Gießener Allgemeine, 12.06.20

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert