Biebertal Klimakommune

Im September beherrschte das Thema Klimaschutz den Biebertaler Bau- und Umweltausschuss, wo die einhellige Meinung dahin ging, dass sich in der Gemeinde einiges ändern soll.

Biebertal soll Klimakommune werden – (und ist es seit Dez. 2020) – wobei E-Mobilität und Radwege ein hervorragendes Thema im Klimaschutz der Gemeinde diskutiert wurden.
Die Ausschussmitglieder empfahlen einstimmig (bei einer Enthaltung der CDU) den Antrag der Grünen anzunehmen und Klimakommune zu werden.
Die Klimakommunen sind ein Bündnis hessischer Städte, Gemeinden und Landkreise für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Ziel ist es, laut der Vertreterin der Landes-Energie-Agentur (LEA), den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Bis September nahmen 246 von 443 Kommunen und 8 (plus Kreis) von 18 Kommunen im Landkreis teil.

Die Vorteile: Neben einem breiten Netzwerk mit den anderen Teilnehmern werden die Mitgliedskommunen in Fragen rund um den Klimaschutz von der LEA unterstützt und beraten. Sie profitieren zudem von höherer Förderung für Umweltschutzprojekte.
Biebertal muss zunächst einen Aktionsplan aufstellen und Projekte benennen, die in den kommenden fünf Jahren angegangen werden sollen. Zudem muss ein jährlicher Bericht abgegeben werden. Ein Klimaschutz- manager soll beschäftigt werden.
Reichlich Diskussionsbedarf gab es über die Forderung der SPD-Fraktion, bei der nächsten Anschaffung eines Autos für die Gemeindeverwaltung oder den Bauhof ein Elektrofahrzeug anzuschaffen bzw. zumindest zu prüfen, ob das eine passende Möglichkeit sei. „Wir sollten als Vorbild im Ort vorangehen“, meinte Herr Prochazka (SPD).
Bürgermeisterin Patricia Ortmann (parteilos) berichtete über Gespräche des Gemeindevorstand mit verschiedenen Car-Sharing-Unternehmen, die eine E-Flotte haben. Denn „die meiste Zeit steht ein Dienstwagen nur herum. Mit einem Sharing-System wird der Wagen nur dann verwendet, wenn man ihn braucht.“ Sie bot zudem an, Experten in eine der kommenden Ausschüsse einzuladen, um die Idee zu vertiefen.
Inge Mohr, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, hatte Bedenken, ob ein E-Auto auch die nötigen Anforderungen mitbringt. Heiko Hederich (Grüne) hielt eigene private wie berufliche Erfahrungen mit einem E-fahrzeug entgegen: „für die Strecken, die etwa ein Hausmeister innerhalb der Gemeinde zurücklegen muss, reiche es allemal.“
Auch Frau Ortmann erklärte: „Das Ordnungsamt in Heuchelheim hat ein E-Auto, ebenso wie der Landkreis. Alle Erfahrungen sind durchweg positiv“.

Einhelliger Wunsch der Gemeinde an ihre Bürger: mehr Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Im Hinblick auf das Radverkehrskonzept des Landkreises wird eine Prioritätenliste für Alltagsrouten erstellt, die nicht nur die Ortsteile miteinander verbinden, sondern auch über die Landkreisgrenzen führen.

Die Freien Wähler beantragten, die Radwegprojekte Krumbach-Lohra und Krumbach-Fellingshausen hochzustufen, um die Achse Lohra bis Gießen zu stärken.
Ortmann machte jedoch klar, dass ein fahrbahnbegleitender Radweg an der L 3047 lange dauern könnte. Schneller könne ein Radweg am Ortseingang von Rodheim-Bieber auf einem Wirtschaftsweg zwischen der Straße und Hof Schmitte ausgebaut werden. Die endgültige Entscheidung soll nach der Offenlegung im November getroffen werden.
Klar war für die Ausschussmitglieder, dass die Oberflächenbeschaffenheit der bereits bestehenden als Radwege genutzten Wirtschaftswege zu überprüfen und zu verbessern ist. Grober Schotter solle unbedingt vermieden werden.

Quelle: Gießener Anzeiger, 03.09.2020, jem

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