Die Zukunftswerkstatt Biebertal – eine Chronik

Im Vorfeld

Ohne es damals so zu planen,
war die 750-Jahrfeier mit dem Motto
„Tradition erhalten – Zukunft gestalten“
im zweitgrößten Biebertaler Ortsteil Fellingshausen im Jahr 2013 Vorläufer des Projektes „Zukunftswerkstatt

Wurde und wird der erste Teil des Wahlspruches durch verschiedene innerörtliche Vereine und Gruppierungen erfüllt, lag der zweite Teil nach den Anstrengungen der Festorganisation brach.

So wurde aus Gesprächen des ehemaligen Ortsvorstehers Helmut Mattig und des neu gewählten stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsbeirates Dr. Alfons Lindemann das Thema „Zukunft gestalten“ mit fünfjähriger Verzögerung im Januar 2018 wieder aufgenommen.

Lieber „Landlust“ als „Landfrust“, so leben es Bürgerinnen und Bürger in Biebertal in funktionierenden Vereinsgemeinschaften und in zahlreich ehrenamtlichem Engagement.
Darüber hatte 2017 die Regionalpresse in bemerkenswerter Weise berichtet und dabei den „Gemeinsinn“ im Dünsbergdorf in den Vordergrund gestellt: Michele Bräuning schrieb im Gießener Anzeiger:

Fellingshausens Bürger mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement

Ehrenamt und Fellingshausen – das gehört seit vielen Jahren zusammen.
Einige der vielen Bürger Fellingshausens, die sich für ihr Dorf engagieren. Beliebter Treffpunkt in Fellingshausen: der Wochenmarkt. Und an der selbst gestalteten Bushaltestelle macht es Jung und Alt mehr Freude, auf den Bus zu warten, als unter grauem Beton.

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KREIS GIESSEN – Die Sonne scheint, das Wetter ist gut. Zehn, maximal 15 Personen werden wohl gleich da sein, denke ich auf dem Weg nach Fellingshausen. In dem Ort geht was, und diese Aussage ist durchaus wörtlich zu nehmen: Hier gibt es eine Bürgerkommune, ein Wochenmarktteam und die Geldautomaten-Bürgerinitiative – und all das ehrenamtlich gemanagt. Diejenigen, die sich hier einbringen, wollen erzählen, wie sie versuchen, durch ihre Initiativen dem demografischen Wandel im Ort entgegenzuwirken. Eventuell könnte es hilfreich für andere Orte sein, meinten die Ehrenamtlichen im Vorfeld. Wie gesagt: Ich rechne mit maximal 15 Personen und glaube im ersten Moment, als ich am vereinbarten Treffpunkt ankomme: „Stopp, hier bist du falsch.“ An die 30 Menschen warten vor der Mehrzweckhalle. Bierzeltgarnituren und Getränke stehen ebenfalls bereit. Und das Ganze von einem auf den anderen Tag organisiert: Respekt, Fellingshausen. In der folgenden Stunde geben Franz Gareis, Helmut Mattig, Bernd Krauskopf, Friedel Winter und viele mehr Auskunft darüber, wieso Fellingshausen und ehrenamtliches Engagement zusammengehören. Wir sprechen darüber, wie es weitergehen könnte, wenn sich die aktuellen Akteure nicht mehr einbringen können, darüber, wie alles begann und auch darüber, welche Charaktereigenschaften Menschen mitbringen sollten, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. In der folgenden Stunde kommt fast jeder der Anwesenden mal zu Wort.


Wie alles begann . . .

Ursprung war unsere Linde. 1981 war ein sehr trockenes Jahr und unsere Linde war ziemlich zubetoniert. Damals haben wir die Fläche aufgemacht. Hierbei wurde der alte Brunnen wiederentdeckt, zum Laufen gebracht und schon ein Jahr später offiziell eingeweiht. Da gab es das erste Brunnenfest. Schon immer haben sich die Vereine in Fellingshausen unterstützt, aber damals wurde eine lose Vereinsgemeinschaft gegründet. So hat sich das alles entwickelt. Seither gibt es alle zwei Jahre – als Ersatz für die Kirmes – ein Dorffest. Und seit 2013, seit der 750-Jahr-Feier Fellingshausen, gibt es im Wechsel hierzu einen Kinder- und Jugendtag mit Programm für den Nachwuchs. Aus dem Engagement hat sich dann die Bürgerkommune entwickelt, die jetzt unter der Leitung von Bernd Krauskopf steht. Wir machen das, was die Kommune (sich) nicht mehr leisten kann.

Im Ort gibt es den Wochenmarkt, die Bürgerkommune und Sie haben es geschafft, nach der Schließung der Sparkasse einen Geldautomaten im Ort zu erhalten. Wie haben Sie das geschafft?
Weil wir uns verhalten aggressiv für unsere Dinge einsetzen. 2015 beschloss die Sparkasse Wetzlar, dass die Filiale geschlossen werden soll. „Das geht so nicht“, haben wir uns damals gedacht: „Lasst wenigstens den Automat im Dorf“ – und so haben wir die Bürgerinitiative gegründet. 629 Unterstützerunterschriften, die Zusage der Gemeinde und der Sparkasse, sich zu beteiligen, und ein Entgegenkommen des Automatenbetreibers – seither läuft es. Wir haben aber noch Luft nach oben in Sachen Benutzerzahlen. Den Leuten muss immer wieder klargemacht werden: Entweder sie holen hier Geld oder der Automat verschwindet wieder. Man muss also nonstop werben.

Konsequent waren die Fellingshäuser auch, was den Wochenmarkt anging:
2011 wurde der Einkaufsmarkt, der zehn Jahre existierte, geschlossen. Irgendwas muss passieren, aber was? Auf eigene Faust einen Markt zu eröffnen hätte leicht das Budget gesprengt, mehrere Hunderttausend Euro wären wohl fällig geworden. Also musste ein Wochenmarkt her, für die Lebensmittel des täglichen Bedarfs. Mit viel Engagement konnte Helmut Mattig als damaliger Ortsvorsteher am 5. Januar 2012 mit ein paar angesprochenen Marktbeschickern einen Wochenmarkt für unser Dorf einrichten. Bis heute gibt es wenig Fluktuation – die meisten Marktbeschicker sind von Anfang an dabei. Anfang März feierten wir den 250. Wochenmarkt. Dass es so gut läuft, ist keine Selbstverständlichkeit. Wir sind ständig im Einsatz, werben und engagieren uns auf dem Markt. Es gibt kein Angebot doppelt – das ist wichtig, damit die Beschicker auch ihr Auskommen haben. Und wichtig ist auch, einen „Kümmerer“ zu haben, jemanden, der alles zusammenhält. Wenn die Komponenten stimmen, und man einen familiären Markt anbietet, dann kommen auch Gäste von außerhalb. Pro Woche decken zwischen 100 und 130 Besucher ihren Bedarf an Lebensmitteln auf dem Markt – ein Drittel davon kommt aus umliegenden Orten. Für uns war es das Einfachste, es so zu machen, wobei es gar nicht so einfach war, denn wie gesagt: Ständiger Einsatz ist erforderlich.

Was wird sein, wenn Sie mal nicht mehr können?
Gute Frage. Wie überall ist auch bei uns der Nachwuchs Mangelware. Es gibt wenig Interessenten, die Arbeit muss auf den Schultern der Älteren ruhen. Ist ja per se auch kein Problem, denn wir haben ja die meiste Zeit. Man muss erst in Rente sein, um wieder tätig werden zu können. Manch einer meinte schon, dass es nur die volle Rente gibt, wenn man in der Bürgerkommune mitmacht. Das Problem ist, dass Biebertal eine Wohnkommune ist. Die Jüngeren setzen sich morgens ins Auto und kommen abends wieder heim. Da ist wenig Zeit, sich anderweitig zu engagieren. Die Arbeit, die wir machen, dafür braucht man Zeit – Zeit, die den Jüngeren fehlt. Man kann aber nicht generell sagen, dass es der Jugend an Interesse fehlt. Als vor Jahren die Burschenschaft pleite ging, haben Jüngere eine neue gegründet. Sie haben aber nicht den Fehler gemacht, eine Kirmes auszurichten, sondern sie veranstalten Jahr für Jahr eine Sonnenwendfeier, die den Charakter einer Kirmes hat, die aber darüber hinaus Besucher aus nah und fern anlockt. Mittlerweile ist die Feier so groß geworden, dass Ältere den Jüngeren helfen müssen, damit es hier weitergeht. Einen Generationswechsel gibt es übrigens auch bei der Vereinsgemeinschaft: Die wird jetzt von einem 30-Jährigen geführt. Prinzipiell gilt: Es gibt durchaus Potenzial, aber die Leute müssen informiert sein, was hier passiert und wieso etwas passiert. Dann kann es auch gelingen, dass sich Nachfolgende für das bisher Erreichte einsetzen. Bedauerlich ist aber, dass sich Zugezogene nicht so interessieren. Die halten sich vielfach raus, das ist eher unerfreulich. Dabei braucht man, um so ein Dorffest zu stemmen, viele Hände, gerade beim Auf- und beim Abbau. Ausnahmen bestätigen aber die Regel: Wir haben ein paar Zugezogene, die mitmachen.

Wieviel Zeit in der Woche wenden Sie auf?
Die wenigste Zeit schlägt bei der Bürgerinitiative Geldautomat zu Buche. Wir treffen uns zwar regelmäßig, um für den Automat Werbung zu machen, denn es muss im Gedächtnis der Leute bleiben. Kommunizieren, kommunizieren, und wenn es am Stammtisch in der Kneipe ist.

Deutlich mehr Aufwand hat das Wochenmarktteam:
Teilweise müssen wir schon 14 Tage im Voraus planen, denn wenn ein Feiertag ist, fällt der Markt aus. In Beschickerkreisen heißt es nicht umsonst: Ein verschobener Markt ist ein ausgefallener Markt. Mittwochs müssen wir dann die fünf Schilder rausstellen, „morgen Markt“, am Tag darauf austauschen gegen die Schilder mit „heute Markt“. Um 15 Uhr geht’s los, aber wir sind schon um 13.30 Uhr da, um mit dem Aufbau zu beginnen. Abends brauchen wir eine Stunde, um alles wieder abzubauen. Aber es macht auch wirklich Spaß. Unsere Aufgabe ist auch, das Standgeld einzunehmen, die Abrechnung mit der Gemeinde zu machen. Und wenn mal ein Standbetreiber nicht kann, dann übernehmen wir auch zur Not mal dessen Stand. Als beispielsweise jemand sein Bein gebrochen hatte, sind wir für ihn ebenso eingesprungen wie für die junge Mutter kurz nach der Geburt des Babys. Wir haben deren Produkte verkauft, um das Angebot aufrechtzuerhalten. Als zusätzlichen Service für die Beschicker, die ja meistens alle Strom brauchen, übernehmen wir seit Beginn des Jahres die Stromkosten. Es wäre zu aufwendig, separat auszurechnen, wer wieviel verbraucht hat.

Die genausten Zahlen gibt es von der Bürgerkommune:
Bernd Krauskopf führt ein kleines Buch, aber in dem steht nicht alles drin. Pi mal Daumen sind es mindestens 400 Stunden pro Jahr. Das sind aber nur die Dinge, die notiert werden, wie beispielsweise das Aufstellen einer Bank. Viele unserer Frauen machen auch zwischendurch mal was. Sie kümmern sich um die Beete, pflegen oder bepflanzen etwas, doch das wird oft nicht aufgeschrieben. Man kann es nicht hundertprozentig nachvollziehen. 400 Stunden, aber nach oben hin offen…

Ungezählt die Stunden, die Ehrenamtler für die Bürgerkommune in anderen Organisationen tätig sind:
Mitglieder des Nabu beispielsweise sind auch in der Bürgerkommune. Sie pflegen mindestens 50 Bänke. Viele davon sind in der Seniorenwerkstatt in Biebertal selbst gebaut. Keine stinknormalen von der Stange, sondern Sonderanfertigungen, die sehr gut aussehen. Als wir zum Beispiel den Grubenweg installiert haben, haben wir auch Bänke sowie Tafeln mit Beschreibungen gefertigt und aufgestellt. Wenn man dann aber sieht, dass etwas, das gerade frisch aufgestellt wurde, direkt zerstört wurde, wurmt das unheimlich. Für Ersatz zu sorgen kostet Zeit und Geld. Schade, dass andere nicht zu schätzen wissen, dass wir uns für die Gemeinschaft einsetzen.

Was bringt die Zukunft?
Unser Slogan lautet ´Tradition erhalten, Zukunft gestalten‘. Das Motto haben wir uns beim Dorffest 2013 gegeben. Damals haben wir 750 Jahre Fellingshausen gefeiert. In Sachen Tradition haben wir schon viel gemacht, jetzt wollen wir den zweiten Teil des Slogans mit Leben füllen. Wir wollen beispielsweise weiterhin den Kinder- und Jugendtag im Wechsel mit dem Brunnenfest veranstalten – eine Plattform, bei dem sich Vereine präsentieren können. Was wir beziehungsweise ein Zugezogener (Ernst Döpfer; Anm.d.Red.), der sich bei uns einbringt, kürzlich gemacht haben, ist eine Wanderwegebeschilderung zum Dünsberg inklusive dem Einbinden des öffentlichen Personennahverkehrs. Wenn man also platt ist nach der Wanderung hoch auf den Dünsberg, kann man mit dem Bus vom Krumbacher Kreuz heim nach Gießen oder wohin auch immer fahren. Was wir alles Nächstes noch konkret ansteuern, wissen wir jetzt noch nicht.

Haben Sie sich alles selbst beigebracht? Oder mussten Sie Schulungen besuchen, um zu lernen, wie man eine Bank schreinert?
Wir sind alle handwerklich versiert. Was der eine nicht kann, bringt ihm der andere bei.

Welche Ratschläge können Sie anderen mit auf den Weg geben? Wie muss man sein, damit ehrenamtliches Engagement zum Erfolg führt?
Am wichtigsten ist, dass man sich für die Gemeinschaft interessiert. Wenn Interesse da ist, ist die Grundvoraussetzung schon gegeben. Dann sollte man ehrlich miteinander umgehen. Man muss auch unter Kollegen oder Freunden sagen können, wenn einem etwas nicht passt. Außerdem sollte man offen sein. Nicht nur vor dem TV oder dem Computer sitzen, sondern rausgehen. Das, was bei uns geklappt hat, kann man nicht eins zu eins für andere Orte adaptieren. Es kann nur Anregung sein, sich selbst Gedanken zu machen, Ideen zu entwickeln: „Wie könnte man es in seinem Dorf machen“. Man kann auch Einzelkämpfer sein, aber dann muss man andere Leute von seinen Ideen überzeugen. Wir sind eine Truppe, und da sind wir stolz drauf. Mittlerweile hat es sich wohl rumgesprochen und jetzt werden wir schon von anderen Orten angefragt. In Rödgen soll wohl auch die Bankfiliale schließen und dort hält einer von uns jetzt einen Vortrag, wie wir es geschafft haben, den Geldautomaten im Dorf zu halten. Wichtig ist aber auch, dass man jemanden hat, der vorne an der Spitze steht, einen Kümmerer, der alles zusammenhält.

Wo sind dem Ehrenamt Grenzen gesetzt?
In dem Moment, wo nicht genügend Menschen mitziehen. Aktuelles Beispiel: Die Gemeinde will die Bürgerhäuser in die Hände von Vereinsgemeinschaften geben. In Fellingshausen hat das nicht geklappt, denn die Vereine waren nicht bereit, die Mehrzweckhalle zu übernehmen. Dann jedoch hat sich eine Interessensgemeinschaft bestehend aus neun Bürgern gegründet, die seither der Gemeinde hilft. Wir haben mit der Kommune einen Verwaltervertrag geschlossen, in dem geregelt ist, dass wir im Rahmen eines vorab festgelegten Etats helfen, die Kosten für das Gebäude zu senken. Das machen wir, damit die Halle, die täglich von Vereinen, Grundschülern und Schülerbetreuung genutzt wird, nicht geschlossen wird, sondern damit es hier weitergeht. Sollten wir irgendwann mit dem Etat nicht mehr auskommen – von dem wird übrigens auch eine von uns angestellte Hausmeisterin finanziert -, dann müssen wir nachverhandeln, aber bis jetzt sieht es gut aus.

Warum das alles? Warum „opfern“ Sie Ihre Zeit?
Von Landfrust haben wir genug gehört. Es ist auch nicht Landfrust, sondern eher Landflucht. Landlust hingegen kann man nicht erzeugen, indem man sich zurücklehnt, und sagt: „Das soll mal die Gemeinde machen oder der Bürgermeister.“ Die Kommunen können das gar nicht mehr stemmen, denn die können nur noch das Notwendigste machen. Das, was eigentlich das Leben auf dem Dorf, zumindest hier in Fellingshausen, ausmacht, das geht von Privatpersonen, Vereinen, Verbänden und Organisationen aus. Nur so kann es funktionieren. Es darf auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass die Leute, die hier sitzen, es zur Selbstbeweihräucherung machen. Wir machen das von Bürgern für Bürger. Es kostet Mühe, es kostet Zeit, und zum Teil auch Geld, damit Landlust aufkommt. Die Bürger sind stolz darauf, dass Fellingshausen nicht nur ein Ort ist, wo miteinander gearbeitet wird, Fellingshausen ist auch ein Spendendorf. Es gibt hier unheimlich viele Leute, die sozial etwas spenden – beispielsweise bei der Rocknacht, deren Erlös immer einem guten Zweck zufließt, der Erlös aus der Brotbackaktion oder auch die beachtlichen Beträge, die die TSV-Theatergruppe immerzu spendet. So ausgeprägt wie hier gibt es das in keinem anderen Dorf. Und wir haben noch etwas Einzigartiges: Wir haben eine Internetplattform, bei der sich alle Vereine einbringen können. Jeder kann sehen, was der andere für wann plant, die Kommunikation bei uns stimmt. Alle Fellingshäuser Vereine arbeiten richtig gut miteinander. Es gibt kein Gegeneinander.

Sorgen bereitet einem anderen Fellingshäuser aber die Einstellung des einen oder anderen Kommunalpolitikers und auch die so mancher Bürger.
Eigentlich sind wir zu nah an der Hauptgemeinde. Daher ist es schön, dass es bei uns praktisch aber so funktioniert. Meine Erfahrung ist, je weiter weg die Dörfer von der Zentralgemeinde liegen, umso besser ist die Dorfgemeinschaft. Meine Sorgen sind aber, dass die schöne Dorfschule, die wir haben, nicht genügend Nachwuchs bekommt. Wir werden praktisch abgeblockt mit Baugebieten, und in Rodheim wird ein Hochhaus nach dem nächsten hochgezogen. Dort wächst die Bevölkerung, wir hingegen werden geschwächt, obwohl wir unterhalb vom Keltentor Land haben, das man als Bauland ausweisen könnte. Ich lege den Kommunalpolitikern ans Herz, Bauland ausweisen, damit Nachwuchs ins Dorf kommt, um die Dorfschule und den Kindergarten zu erhalten. Immer wieder ist von Leerstand die Rede. Den gibt es bei uns faktisch nicht. Wenn ein Haus leer steht, dauert es meistens nicht lange und dann ist es wieder bewohnt. Es gibt immer Menschen, die hierher wollen. Die Frage, die sie sich nur stellen müssen, ist: „Wollen sie hier nur wohnen oder wollen sie auch in die Gemeinschaft rein?“ Als vor 40, 50 Jahren das letzte Pferd aus dem Dorf verschwand – wir waren landwirtschaftlich geprägt, aber es waren fast alles Kleinbauern mit Kuhgespannen -, haben viele gejammert, „alle Pferde sterben aus“. Heute gibt es ringsum mehr Pferde als kleine Kinder. Daher bleibt die Hoffnung, dass es auch in unserem Dorf weitergeht.

Zu guter Letzt brachte sie es einer auf den Punkt:
Das Notwendige ist Aufgabe der Gemeinde, das Wünschenswerte machen wir, die Bürger für Bürger.

Auch in der Gießener Allgemeinen wurde berichtet:


Der Auftakt

Für das erste Treffen hatte Dr. Lindemann ganz optimistisch den großen Saal in der Gaststätte „Zur Post“ angemietet, den Ortsbeirat von Fellingshausen aktiviert, die Bürgermeisterin Patricia Ortmann sowie interessierte Bürger/innen über die „Biebertaler Nachrichten“ eingeladen:

Literaturhinweis zum Zitat: Saint-Exupérys „Der kleine Prinz

Ca. 50 Personen folgten dem Aufruf damals und spendeten Ideen zu den Fragen:

  • „Zukunft und Gemeinwohl – wie könnte das für unser Dorf aussehen?“
  • Wie wollen wir hier in Zukunft leben?
  • Was ist Ihnen für ein sinnerfülltes Zusammenleben in Biebertal wichtig?
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Ortsbeirat Fellingshausen in der Post
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Teilnehmer/innen, Fotos: Gerold Rentrop

Wieder nahm die Presse regen Anteil an Geschehen. Volker Mattern schrieb z.B.:

Wer will mit anpacken?
>>Zukunft gestalten<< – das Motto soll Aufbruchstimmung in Fellingshausen vermitteln – und 40 Bürger waren am Sonntagnachmittag dazu in die Post gekommen, um mit dem Ortsbeirat zu diskutieren.

Die designierte neue Bürgermeisterin Patricia Ortmann begrüßte die Veranstaltung, bei der es darum ging, Ideen zu sammeln, wie sich das Dorf weiter entwickeln kann. Wobei Gäste aus Nachbardörfern durchaus etwas neidisch auf den zweitgrößten Ortsteil blicken, „weil es dort viel gibt“. Gemeint ist nicht die eher „bröckelige“ Infrastruktur, sondern das, was die Vereine regelmäßig auf die Beine stellen: Sonnwendfeuer, Waldfest, Weinfest, Krippenweg, Theater, Rocknacht, Wochenmarkt, Kinder- und Jugendtag sowie das Brunnenfest.

Viele der Vereine und Organisationen klagen jedoch zunehmend über mangelnde Unterstützung bei solchen Veranstaltungen und kritisieren die eigenen Mitglieder, von denen die meisten die Hände in den Schoß legen würden, wenn es ums Anpacken ginge.

Die Frage, ob es für die Weiterentwicklung des Dorfes eher Visionen und neue Initiativen bedarf oder man sich vielleicht auf das konzentrieren sollte, was man hat, befeuerte die Diskussion. Steffen Balser, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft, sagte, man dürfe sich nicht verzetteln. Er hält es für sinnvoller, sich auf das zu besinnen, was es gibt, und dies noch besser zu machen und Kräfte zu bündeln. Er appelliert auch an die Unterstützung der Vereine untereinander. Das Brunnenfest als Klassiker des vereinsübergreifenden Angebots zeige, dass es geht.

Ähnlich auch die Gedanken von Ortmann: „Was haben wir, was muss gepflegt und bewahrt werden, und was ist ausbaufähig?“ Sie gab Impulse und unterstützte den stellvertretenden Ortsvorsteher Dr. Alfons Lindemann (CDU). Der erste Beigeordnete Peter Kleiner (CDU) bezeichnete das Engagement im Dorf auch als „beispielhaft“.

Bildung von Arbeitsgruppen
Es war ein bunte Mischung an Wünschen, Gedanken und Themen, die zusammengetragen wurden: Förderung der Jugendarbeit, dem demografischen Wandel begegnen, Ausbau der Infrastruktur durch ein dicheres Radwegenetz und eine besser ÖPNV-Anbindung, bezahlbarer Wohnraum oder Energieeffizienz waren nur einige davon. Somit hatte der Nachmittag sein Ziel erreicht.

Man möchte auf keinen Fall, dass der Prozess wieder zu einem Strohfeuer wird, denn es gab bereits einen guten Ansatz nach dem Dorfjubiläum vor fünf Jahren mit einer ähnlichen Veranstaltung. „Marktmeister“ Helmut Mattig, damals noch Ortvorsteher, warb deshalb auch um langen Atem: „Solche Prozesse brauchen Zeit.“

Lindemann ergänzte: „Wir müssen aufhören zu glauben, dass der eigene Wohlstand und damit auch die eigene Lebensqualität unabhängig vom gemeinschaftlichen Wohlergehen existieren kann.“

Um am Ball zu bleiben, trifft sich der Ortsbeirat am heutigen Mittwoch um 17 Uhr in der Mehrzweckhalle, um die Ideen auszuwerten, zu bündeln und in einem weiteren Schritt dann zu Arbeitsgruppen einzuladen. Zur Mitarbeit sind alle Bürger/innen eingeladen, die sich für eines der Schwerpunktthemen begeistern können.

Quelle: Gießener Allgemeine, 23. 1. 2018

Auch Gerold Rentrop kommentierte die Veranstaltung auf seiner Homepage „Rocknacht Fellingshausen“, wo er die Entwicklung der Zukunftswerkstatt bis Ende 2019 dankenswerter Weise akribisch dokumentierte:

Auch in den Zeitungen fand die Veranstaltung reges Interesse:

Quelle: Gießener Anzeiger, 24. 1. 2018
Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 25.1.2018:
Quelle: Biebertaler Nachrichten, 26.1.2018

Schon am am 24.1.2018 machte sich der Ortsbeirat daren, den Ideenkatalog aus dem Start-Meetings vom 21.1.2018 zu ordnen, Schwerpunkte abzuleiten, vielleicht sogar Zuständigkeiten zu definieren.

Als Überschriften aus den besprochenen Themen wurden folgende Schwerpunkte kondensiert:   

Bürger/innen, Vereine, Gruppierungen und Organisationen

  • Attraktionen u. Tradition Biebertals bzw. Fellingshausen
  • Einrichtungen mit Alleinstellungsmerkmalen
  • Vereine, Jugend, Veranstaltungen
  • Erhalt und Ausbau vorhandener Aktivitäten und Projekt
  • Optimierung der internen und externen Kommunikation
  • Intensivierung von Kooperation und Transparenz
  • Auf- und Ausbau sowie Pflege von Netzwerken
  • Neubürger und Jugend einbinden
  • Aktive Mitarbeit im THM-Projekt „Biebertal-mach-mit-TV“

Kommunalpolitik und „öffentliche Hand“

  • Ausweisung von Baugebieten (privat, gewerblich, industiell)
  • Optimierung öffentl. Nahverkehr (ÖPNV)
  • Tourismus (Gaststätten, FeWo, Dünsberg, Naturwaldgemeinde)
  • Infrastruktur (z.B. ÖPNV, Radwege)
  • Tagesmüttersituation, Kita-Plätze
  • Demografischer Wandel, Neubürger
  • Kommunikation u. Transparenz (z.B. im Vereinswesen)
  • Meinungsaustausche und Kooperation der Ortsbeiräte
  • Identitätsfindung „Wir sind Biebertal“

Nach einer weiteren Ortsbeiratssitzung am 28. Feb 2018 hat das Gremium mit dem Thema „Tourismus“ einen ersten Schwerpunkt gesetzt.
Dabei sind die aufgezeigten Aufgabenfelder sind nicht voneinander isoliert.
Bei der angestrebten Bildung von Arbeitsgruppen wird es in nahezu allen Bereichen Schnittmengen der Themen- und Interessen geben, die ein konstruktives Miteinander voraussetzen und zugleich fördern.


weitere öffentliche Treffen

Zum nächsten öffentlichen Treffen am Mo, 26. März 2018, 19 Uhr, sind alle Interessenten mit der Bitte um neue Ideen und konstruktive Beiträge zu einem Treffen in das Hotel Keltentor eingeladen. Damit soll die „Zukunftswerkstatt Biebertal“ auf breite Basis gestellt werden.
So ging es in der Sitzung u.a. um die Beantragung von Zuschüssen vom Land und mehr Transparenz und Vernetzung.
(Im späteren Verlauf war von dergestaltigen Versprechungen der Bürgermeisterin vom Beginn nichts mehr zu hören. Auch der Fellingshäuser Ortsbeirat machte sich bald rar. Während sich in der offenen Gruppe immer mehr die Prinzipien v0n Selbstorganisation, Eigeninitiative und Eigenverantwortung durchsetzten, nahm von offizieller Seite gerade zu diesem Punkt die Kritik zu. (Anm. Dr. Lindemann)


In der Sitzung am 10. April 2018 wurden im Landgasthof zum Dünsberg bei guter Beteiligung von regelmäßig kommenden Werkstättlern, der Bürgermeisterin, Vereinsvertretern und Gewerbetreibenden Ideen zum Thema Tourismus zusammengetragen werden.
Einmal mehr wurde bei der Sitzung mit gut 20 Interessenten deutlich, wie komplex sich die Gesamtthematik darstellt.
Zur allgemeinen Zufriedenheit gelang es den Teilnehmern, aus der Vielzahl der Ideen, Themen und Anregungen im Rahmen der Aufgabenstellung „Tourismus“ zunächst dem Vorhaben „Optimierung Rad- u. Wanderwege in Biebertal“ die Prioritätsstufe eins zu verleihen.


Bis zur nächsten Sitzung am Di, 15.Mai 2018, 19:30 Uhr, Gaststätte „Landgasthof zum Dünsberg“ wird eine Gruppe von profunden Kennern des heimischen Radwegenetzes eine Bestandsaufnahme zu bestehenden Radwegen u. deren aktuellen Zustand durchführen.
Parallel werden ortsansässige Experten zu Wanderwegen und deren Beschilderung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben kontaktiert.
Aus den Ergebnissen beider Vorhaben sollen dann weitergehende Beschlüsse abgeleitet werden. Dazu gehört u.a. auch das Thema „Ladestationen für E-Bikes“ in Biebertal.
Angeregt wurde, der bisherigen und zukünftigen Diskussionsgruppe keine feste Organisations-form zu geben, sondern gegenüber der Öffentlichkeit „Interessengemeinschaft“ (IG) aufzutreten.

Quelle: Gießener Anzeiger, 19. 4. 2018

Ab 15. Mai 2018 erfolgte dann die Bestandsaufnahme der Wander- u. Radwege, inkl. Beschilderung (einschl. Radwege Dünsbergregion). Denn sie zeigten erheblichen Sanierungs- u. Optimierungsbedarf.
Somit wurde das Projekt des Sommers 2018 die Dokumentation von Rad- und Wanderwegen für die anstehende Regionalplanung.
Dazu meldeten sich dann spontan Interessenten, die sicherlich einige 100 Kilometer gefahren und gegangen sind, um die Sammelmappe zu den Biebertaler Rad- und Wanderwege zu erstellen.

Auch die Ausschilderungen zu Hotel- u. Gastronomie sind vielfach überaltert, falsch, nicht mehr zeitgemäß und oft schlecht sichtbar platziert.

Der Antrag auf Fördergelder über die Ausschreibung „Starkes Dorf“ wurde mittlerweile von Dr. Lindemann gestellt. Damit sollte eine der Voraussetzungen geschaffen werden, dem Projekt „Zukunftswerkstatt“ mehr Publicity zu verleihen. (Der Antrag auf Fördergelder wurde mit der Begründung „dies sei ein langfristiges Projekt“ abgelehnt. (Anm. Dr. Lindemann))

Bei Rad- bzw- Wanderwegen wurde der Sanierung der Verbindung von Fellingshausen (Bauroth Süd) nach Rodheim (Großsporthalle/Stadion/zukünftiger Edeka-Markt) höchste Priorität zugewiesen – auch mit Blick auf die Eröffnung des Einkaufsmarktes ca. Ende 2018).
(Dieses Projekt wurde von Seiten der Gemeinde – mit Hinweis auf den Neubau von Bauhof und Feuerwehr im oberen Bereich – bis nach deren Fertigstellung zurückgestellt. (Anm. Dr. Lindemann))
Seitens der „Zukunftswerkstatt“ wurde die Bitte an die Gemeinde Biebertal herangetragen, ein Gesamtkonzept „Rad- u. Wanderwege incl. Beschilderung“ zu erstellen und umzusetzen.
(Mit Verweis auf die langsam laufenden politischen und behördlichen Prozesse und weitere umliegenden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Wegungen wartet und fragt die Bevölkerung weiter und hofft. (Anm. Dr. Lindemann))

Ergänzend wurde vorgeschlagen, Stellplatzmöglichkeiten für Wohnmobile und die Installation von E-Ladesäulen in die Überlegungen einzubeziehen.
(Hier kann ein „Erfolg“ vermeldet werden: Am Familienschwimmbad wurde 2019 ein Elektroanschluss und zwei Wohnmobilstellplätze realisiert. Es ist jedoch auch anzumerken, dass irgendwelche Schwachköpfte es nicht lassen konnten, die E-Säule und damit die Bürger zu attackieren. (Anm. Dr. Lindemann))

In der Presse (maf) war damals zu lesen:

Ausbau des Radwegenetzes zentrales Thema

BIEBERTAL. Sie sind realistisch und gut ausformuliert: die derzeit definierten Ziele der „Zukunftswerkstatt Biebertal“. Dass sich der Kreis von Interessierten erneut in Fellingshausen traf, ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass diese Menschen nahezu ausschließlich aus diesem Ortsteil kommen. Das soll nicht so bleiben, betonte Dr. Alfons Lindemann, der bislang die Rolle des Sprechers übernommen hat.

Jeder kann mitmachen
Die Initiative geht zurück auf eine Einladung des Ortsbeirates, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist. Von Anfang an wurde bekundet, dass das große Gesamtziel, Biebertal weiter zu entwickeln und zukunftsfähig zu machen, im Interesse aller Ortsteile liegen müsse. Da reiche man nach wie vor die Hand zur Zusammenarbeit. Der Ausbau und die Ertüchtigung des Rad- und Wanderwegenetzes ist ein zentrales Thema, das ganz oben auf der Agenda steht. Vorgeschlagen wurde, eine Fotodokumentation vom Istzustand zu erstellen, um die notwendigen Verbesserungen durchführen zu können. Auf Anregung von Alfons Lindemann könnte man hierzu einen Biebertalweiten „Radwegetag“ initiieren. Er will die Ortsbeiräte ansprechen.

Im Zusammenhang mit diesem Thema entstanden auch Überlegungen, für Biebertal einen ehrenamtlichen Radwegebeauftragten zu benennen, und zwar ganz offiziell durch einen Beschluss der kommunalen Gremien. Hierzu soll zunächst mit Christian Liebetruth, der Tourismusfachkraft „Gleiberger Land“, Kontakt aufgenommen werden. Im Zuge der Diskussion, bei der es auch um die Optimierung der wegweisenden Beschilderung ging, wurde die neue, bislang nur in Rodheim angebrachte Beschilderung für private und öffentliche Ziele abgesprochen. Die neutrale Gestaltung dieser Schilder und ihre dadurch gute Wahrnehmbarkeit (weiße Schrift auf blauem Grund) wurde als positiv bewertet und vorgeschlagen, sie auch für die Ziele in den übrigen Ortsteilen zu übernehmen. Zu einer Folgesitzung wird rechtzeitig eingeladen. Jeder ist willkommen, Ideen einzubringen und mitzumachen. Ein enger Austausch mit der Gemeinde sei unerlässlich, so der Sprecher, denn dort sind bereits verschiedene Projekte angestoßen, die es unbedingt abzustimmen gelte.

Quelle: Gießener Anzeiger, 22.06.2018


Am 12. Juni 2018, 19:30 Uhr im Landgasthof zum Dünsberg wurden konkrete Anregungen zur Tourismusförderung, Schwerpunkt „Rad- u. Wanderwege“, fixiert.
Wie bei den vorherigen Zusammenkünften entwickelte sich zu diversen Themen dieses Projektes eine angeregte, am Ende aber dennoch zielorientierte Diskussion mit konkreten Ergebnissen u. Anregungen:

Rad-/Wanderwege: Erstellung einer Fotodokumentation zu notwendigen Verbesserungen
Anregung: Ehrenamtliche/r Radwegbeauftragte/r für die Gemeinde Biebertal
Kontaktaufnahme mit Herrn Christian Liebetruht, Tourismusfachkraft Gleiberger Land.
Veranstaltung eines „Radwegtages“ nach Absprache mit allen Ortsbeiräten Biebertals
• Außer im OT Rodheim auch in den anderen Ortsteilen Hinweisschilder auf wichtige Gebäude, gastronomische Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten, Wanderziele, Sportfelder etc. anbringen; Design u. Gestaltung (weiße Schrift auf blauem Untergrund) analog der in Rodheim angebrachten Hinweistafeln.

   Ziel: Bessere Orientierung für ortsfremde Durchfahrende u. Wanderer; Vereinheitlichung
   der Hinweisschilder in der gesamten Großgemeinde.
(Dieses Projekt wurde später vom Gewerbeverein Biebertal federführend übernommen und konnte mit deren Hilfe und Anstrengung inzwischen umgesetzt werden. (Anm. Dr. Lindemann))

• Grundsätzliche Einigung wurde auch zur organisatorischen Struktur der „Zukunftswerkstatt Biebertal“ erzielt: Es bedarf keiner vereinsähnlichen Strukturen – der Name „Zukunftswerkstatt“ ist selbsterklärend.
Jede/r ist eingeladen, projektbezogene Ideen einzubringen und aktiv zu werden.    
Anregungen werden – soweit angebracht – an die Gemeinde Biebertal eingereicht.


4. Aug. 2018: Radwege sind auch fester Bestandteil der Infrastruktur
Mit der unwidersprochenen Feststellung eines Teilnehmers, dass Radwege nicht nur ein Instrument des Tourismus darstellen, sondern mit Blick auf  Ökologie und den Boom bei E-Bikes einen wichtigen Bestandteil der (gemeindlichen) Infrastruktur verkörpern, gewinnt die Forderung der „Zukunftswerkstatt Biebertal“ nach Optimierung und Ausbau des sich bislang in einem Dornröschenschlaf befindlichen Biebertaler Radwegenetzes eine neue Qualität.
Zwei Erfolgsmeldungen durfte Initiator und Moderator Dr. Alfons Lindemann nach der Gesprächsrunde im „Landgasthof zum Dünsberg“ verbuchen:
– Der Ruf nach Beteiligung aller Biebertaler Ortsteile blieb nicht ungehört (vertreten bei der Dokumentationsarbeit waren Bieber, Fellingshausen, Krumbach und Rodheim).
– Es konnten Arbeitsgruppen definiert werden, die sich mit verschiedenen „Baustellen“ befassen:

Radweg Krumbach – Dünsbergparkplatz
• Fortsetzung dieses Radwege nach Frankenbach u. Fellingshausen
Radweg Frankenbach – Hohenahr/Erda
• Asphaltierter Radweg Fellingshausen – Rodheim (Stadion, Edeka, Großsporthalle)
Fuß- und Radwegverbingung zwischen Bieber – Königsberg
Hier geht es um die Reduzierung des Gefahrenpotentials auf der Straße und auf dem Weg zur Eisdiele.
(Eine Notwendigkeit wird von Hessen Mobil, als zuständiger Stelle, nicht gesehen, obwohl seit Jahren immer wieder auf die Gefahrensituationen hingewiesen wurde. (Anm. Dr. Lindemann) Es gab jedoch noch keinen Toten.)
• Optimierung der „Schlaglochstrecke“ Bieber – Dünsbergsgrund
Aktualisierung der Beschilderung auf allen Wegstrecken (Bsp: Fohnbachtal – Krofdorf)
Anbindungen und Beschilderung z.B. zum Aartalsee und zum Lahnradwanderweg R7, siehe (https://www.hessen-tourismus.de/de/regionen/lahntal/radfahren/r7von-der-lahn-zur-werra/)
Radweg Fellingshausen – Waldgirmes – Wetzlar


In der nächsten Gesprächsrunde Sa, 1. Sept. 2018, 15 Uhr im Landgasthof zum Dünsberg können bereits erste Teilergebnisse aus den Arbeitsgruppen präsentiert werden, um u.a. auch zu der von Bürgermeisterin Patricia Ortmann geforderten Bestandsaufnahme als Basis für das weitere Vorgehen zu gelangen.

wh schrieb im August 2018:

Zukunftswerkstatt Biebertal debattiert über Rad- und Wanderwege
Noch habe das Radwegenetz der Gemeinde einiges vor sich – so das Ergebnis der Zukunftswerkstatt.
Neben fehlenden Wegen, steht auch die Information über Routen im Vordergrund.

FELLINGSHAUSEN – „Für Biebertal muss ein ortsteilübergreifendes Konzept für das Radwegenetz entwickelt werden“, das betonte der Moderator der Zukunftswerkstatt Biebertal und stellvertretender Ortsvorsteher Fellingshausens, Dr. Alfons Lindeman am Samstagnachmittag. Während dem Themennachmittag der Zukunftswerkstatt „Radwege und Wanderwege“ im Biergarten des Landgasthofes „Zum Dünsberg“ forderte auch Gerold Rentrop, die Ziele beim Ausbau und der Instandsetzung der Radwege mit Nachdruck zu verfolgen.

Dr. Lindemann berichtete zunächst, dass Freiwillige im Zuge des Sommerprojektes der Werkstatt Wander- und Radwege abgefahren, Schilder gerichtet, gereinigt und freigeschnitten sowie Touren entwickelt und dokumentiert haben.

Viele „Baustellen“ offen
So sind mittlerweile zehn Wanderungen und drei Radtouren unter Wikiloc dokumentiert. Man könne sich auch vorstellen, diese auf der Internetseite der Gemeinde zu veröffentlichen. Zudem hatte die Gemeinde beim Kelten-und-Römer-Weg parallel zur Verbindungsstraße von Rodheim nach Fellingshausen für eine Verlängerung gesorgt, sodass die Straßenüberquerung Richtung Festplatz ungefährlicher geworden ist.

Dennoch seien noch genügend potenzielle „Baustellen“ vorhanden: Etwa der Verbindungsweg zwischen Fellingshausen und Rodheim unterhalb des „Heegstrauchs“. Dieser soll ausgebaut und befestigt werden, damit der auch zukünftige Edeka-Markt gut mit dem Fahrrad erreicht werden kann. Notfalls müsse der Weg asphaltiert werden. Angeregt wurde auch ein Radweg von Fellingshausen nach Krofdorf. Die Radwegeverbindung von Krumbach nach Frankenbach müsse zudem verbessert und das Anschlussstück durchs Feld vom alten Aldi-Markt in Frankenbach bis zum Nato-Tanklager als sichere Anbindung Richtung Aartalsee und Herborn hergerichtet werden, damit die gefährliche Landstraße nicht benutzt werden müsse. Von Krumbach nach Fellingshausen fehlt ebenfalls ein Radweg. Hier waren schon zwei Todesfälle zu beklagen. Bernhard Seitz regte an, einen Radweg an Hof Haina vorbei nach Waldgirmes zu schaffen, damit der R7-Lahntal-Radweg, der durch Waldgirmes führt, gefahrlos erreicht werden kann. „Durch das Mähen von Feldwegen wäre den Radfahrern schon geholfen“, so Lothar Jost. Auch ein besonderer Radweg für Kinder mit Rastmöglichkeiten war im Gespräch. Zudem seien an vielen Stellen die Hinweistafeln falsch. Bemängelt wurde außerdem, dass die Freizeitkarte Gleiberger Land für die Wander- und Radwege sowie die Freizeiteinrichtungen veraltet sei.

Das Biebertaler Radwegekonzept solle auch die Anbindung in die benachbarten Landkreise Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf berücksichtigen. Hans-Günter Below als Vorsitzender der Verkehrswacht für die Stadt und den Landkreis Gießen sagte der Zukunftswerkstatt seine Unterstützung zu und wird sich um Krumbacher Belange kümmern.

„Es geht nicht nur um die Freizeitgestaltung, sondern auch um die Verbesserung der Infrastruktur in Biebertal. Die Forderungen müssen klar definiert und formuliert an die Gemeinde herangetragen werden“, war das Fazit der Veranstaltung. Das nächste Treffen der Zukunftswerkstatt ist am Samstag, 1. September, um 15 Uhr im Landgasthof in Fellingshausen.

Quelle: Gießener Anzeiger, 6. 8. 2018


 Stehvermögen und Nachdruck
Angesichts eines chronisch klammen Gemeindesäckels und dem überaus bürokratisierten Prozedere zur Beantragung von Fördergeldern aus der angeblich derzeit so gut gefüllten Hessenkasse wird sich die „Zukunftswerkstatt“ auf einem langen Weg einstellen müssen.
Aber bekanntlich wurde auch Rom nicht an einem Tag gebaut. Die Vergangenheit zeigt, dass gerade in Biebertal dank Stehvermögen und Nachdruck schon mancher Stein bewegt wurde (z.B. Internet Krumbach, Windkraft Königsberg, Markt u. Geldautomat Fellingshausen).
Es scheint nunmehr an der Zeit,  Bürgerschaft und Vereine mit übersichtlicher und überparteilicher Aufklärungsarbeit für die inzwischen klar definierten Ziele der „Zukunfts-Initiative“ hinter sich zu bringen. Klar ist auch, dass Projekte dieser Art nicht auf rein ehrenamtlicher Basis zu Ende gebracht werden können.                                                  
(Gerold Rentrops Kommentar dazu im August 2018)

Am 6. Sept. 2018 waren einige Mitwirkende im Projekt zum Fellingshäuser Wochenmarkt gekommen, um direkt mit der Bürgermeisterin über ihre Erfahrungen und Wünsche zu sprechen. 
Dr. Lindemann konnte dort im Namen der Zukunftswerkstatt Biebertal einen Ordner von ca. 60 Seiten gesammelte Ergebnisse an Frau Ortmann und Herrn Liebetruth vom Tourismusverband Gleiberger Land aushändigen.

In der Sammelmappe mit umfangreichem Material befanden sich konkrete Wünsche von Eltern für sichere Schulwege, Radwege und Zebrastreifen; Hinweise auf neuralgische und mögliche Unfall-Punkte im Biebertaler Straßen- wie Radwegenetz sowie Verbesserungsvorschläge; Vorschläge zur Schließung von Lücken im Wegenetz sowie für eine verbesserte Infrastruktur zur Anbindung der Ortsteile. Ebenso  Hinweise zu fehlenden Verbindungslinien und Beschilderungen in die angrenzenden Regionen  – sowohl für den täglichen Weg zum Arbeitsplatz wie auch für Freizeitaktivitäten; Verzeichnisse von Rad – und Wanderwegen – wozu beschilderte Routen des Vogelsberger HöhenClubs wie auch neue Routen für Eltern mit Kindern oder Touren durch die Ortsteile oder die umliegend schönen Landschaften zählten.

Als Ergebnis des Tages wurde Frau Ortmann gebeten, die Ergebnisse auszuwerten, um mit der Regionalplanung (die Zeit beanspruche) und der Beantragung von Fördergeldern weiter voran zu schreiten. Denn die Gemeinde ist die zuständige Stelle, die allein diese Schritte gehen kann; allerdings in Absprache mit Kreis-, Land-, Hessen Mobil, Hessen Forst, Grundstückseigentümern usw.

Des Weiteren, so versprach sie, sollen Bilder und Routen der Wander- und Radwege in die Internetseite der Gemeinde integriert werden, um die Gemeinde als attraktiven Ort bekannter zu machen und auch bei hiesigen die Lust auf bewegte Erkundungstouren mit schönen Ausblicken in gesunder Luft zu erhöhen.

„Einige 100 Kilometer sind da sicher zusammengekommen“, schmunzelte einer der ehrenamtlichen Rad- und Wanderfreunde, der am Donnerstag in Fellingshausen mit dabei war, als Dr. Alfons Lindemann die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt an die Gemeinde übergab. 
Zur gewünschten und an einigen Stellen auch notwendigen Entwicklungen der Infrastruktur war allerdings von der Bürgermeisterin Ortmann zu hören: „Das geht nicht von heute auf morgen, denn es bedarf an verschiedenen Stellen die Stellungnahme und Zustimmung anderer Fachbehörden“, aber durch das Zusammenstellen des Bestandes ist der erste wichtige Schritt in Richtung Rad- und Wanderwegenetz für Biebertal gemacht worden.  Auch müssen die entsprechenden Mittel für den Ausbau und die Pflege der Wege eingeplant und eingeworben werden.“
(Soweit die Erfahrung bestehender Realpolitik, die sich in deutscher Gründlichkeit zur Vermeidung von Risiken, zur Verhinderungskultur entwickelt hat und verinnerlicht ist, statt das Politik Ermöglichung im Blick hat – z.B. als Realisierung von ökologisch und ökonomisch sinnvollen Radwegen in dieser, nicht erst während der Zeit der nächsten Generation. (Anm. Dr. Lindemann))

Lindemann und Ortmann bedankten sich bei allen Teilnehmenden für den Einsatz und die Fleißarbeit bei der Dokumentation der Strecken. 
Mit einer Herbstwanderung im Oktober wollen sich beide bei den Engagierten bedanken.  


Weitere Gedanken von Dr. Alfons Lindemann zur Ergebnisübergabe 6.9.2018 und dem Prozess der „Zukunftswerksatt Biebertal“:
Es zeigte sich über den Sommer 2018, dass sich Interessente finden – und obwohl die Aktiven über die Zeit sehr wohl wechselten, dennoch selbstorganisiert und schnell in der Lage sind, z.B. den Zustand von Rad- und Wanderwegen in Biebertal zu dokumentieren und eine Grundlage für ein integriertes Wegekonzept in Ort und Region zu schaffen und sinnvolle Ideen beizutragen.
Die Umsetzung der wünschenswerten, sinnvollen und zum Teil sogar (z.B. für sicher Schulwege) notwendigen Wege ist Aufgabe der Politik.
In unserem dörflichen Miteinander fanden sich aufgrund der Presseberichte unaufgefordert Freiwillige, die sich für das Gemeinwohl engagierten, die Strecken abfuhren und liefen, fotografierten, dokumentierten, recherchierten und programmierten.
Sie fanden neuralgische Punkte, die sie als gefährlich für Kinder, wie auch für erwachsene Fußgänger und Radfahrer einstuften; während andere Strecken als dringlich bis wünschenswert Verbesserungswürdig befunden wurden.
(Dabei wurden, neben den brandaktuellen Daten, einige der zusammengetragenen Unterlagen bereits zu Zeiten des Bürgermeister Leicht (also vor 1999) erstellt. Fertig ausgearbeitete Wegepläne gelangten während der Recherchen in unsere Hände, die seit 20 Jahren nicht umgesetzt wurden. Und auch das von der Bürgermeisterin angeführte, angeblich zunächst notwendige Radwegekonzept des Landkreises Gießen, erwies sich 2020 als lediglich dem Verschieben dienendes Argument. (Anm. Dr. Lindemann))
Insgesamt ergab sich also ein eher trauriges Bild zum Zustand gemeindlicher Wege und Fürsorge für die Sicherheit der Bürger.

Herr Liebetruth will einen Fleyer mit 4 Wanderrouten – ähnlich wie bereits in Marburg praktiziert – entwickeln.  Die Wege sollen dann – in Zusammenarbeit mit Zukunftswerkstatt, den Fellingshäuser Altburschen und dem Breitensportverein – gemeinsam erwandert werden.
(Dieses Projekt liegt seit 2019 fast fertig in der Schublade, wurde nie fertiggestellt. (Anm. Dr. Lindemann))

Auch wird über die Etablierung von Rad- und Wanderwege-Beauftragten im Rahmen der Bürgerkommune nachgedacht, so dass die Personen bei ihrer Arbeit versichert wären.
(Ebenso ein offener Posten, zumindest gab es nie eine Rückmeldung, wie es mit den Versicherungsbedingungen bestellt sei. (Anm. Dr. Lindemann))

Michele Bräuning, Lokalredakteurin GA Land schieb über die Touristikfachkraft, die der Landkreis Gießen mit einer halben Stelle besetzt hat, während sich Marburg ein eigenes Tourismusbüro leistet, das die Region bewirbt, Angebote organisiert und touristisch voranbringt, Übernachtungszahlen steigert:

Wer ist eigentlich Christian Liebetruth?

BIEBERTAL/HEUCHELHEIM/LAHNAU/WETTENBERG – Golden Oldies, Kelten, Römer, Almabtrieb und Märkte, dass sie an einer Hand nicht abzählbar sind – das Gleiberger Land hat in touristischer Hinsicht einiges zu bieten. Weit mehr, als so manch Bürger ahnt, weiß Christian Liebetruth. Er weiß, wovon er spricht, ist er doch als Touristikfachkraft seit August 2015 zuständig für alle touristischen Belange, die das Gleiberger Land (Biebertal, Heuchelheim, Lahnau und Wettenberg) betreffen. Doch was macht er eigentlich so?

Sie sind 20 Stunden in der Woche im Landratsamt anzutreffen. Warum haben Sie hier ein Büro, wenn Sie doch fürs Gleiberger Land zuständig sind?
Ich bin zwar bei der Touristikkooperation Gleiberger Land angestellt, aber es erschien sinnvoll, Synergien zu nutzen, da sich einige Tätigkeitsfelder zwischen der Kooperation und dem Landkreis überschneiden.

Was ist Ihre Hauptaufgabe?
In erster Linie vertrete ich die Kooperation nach außen hin. Wenn Sitzungen des Lahntaltourismusverbandes stattfinden, nehme ich daran teil und berichte anschließend den Bürgermeistern der Kommunen, die zum Gleiberger Land gehören, welche Ideen besprochen wurden, was die nächsten Ziele sind und so weiter. So werde ich beispielsweise auch mit einem Stand beim Hessentag in Herborn vertreten sein, um fürs Gleiberger Land zu werben.

STECKBRIEF
Name: Christian Liebetruth
Beruf: Touristikfachkraft Gleiberger Land
Alter: 39
Telefonnummer: 0641/93901763
E-Mail: info@gleiberger-land.de

Es sind aber nicht jede Woche Ausschusssitzungen. . .
Stimmt. Ich kümmere mich auch um die Datenbankpflege der Homepage „Gleiberger Land“. Bilder müssen eingepflegt werden, Fakten aktualisiert werden – die Bandbreite reicht von Hotels über Sehenswürdigkeiten bis hin zu Aktivitäten, die im Gleiberger Land angeboten werden. Da gibt es ständig etwas zu tun.

Hört sich so an, als ob die 20 Stunden gut gefüllt sind.
Es ist ein recht strammes Programm, dass ich zu bewältigen habe. An Arbeit mangelt es nicht. Derzeit entwickle ich gerade eine „Keltenrömerpfad-Wanderkarte“, auf der auch die Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung dargestellt und erläutert werden. Im Wesentlichen bin ich aber auch zuständig, die verschiedenen Leistungsträger zusammen zu bringen wie beispielsweise bei der Küchenparty im Gleiberger Land. Dort mussten die Köche der infrage kommenden Restaurants angefragt werden, ob sie mitmachen wollen, es mussten Einladungen rausgebracht werden und, und, und. Aber das Resultat konnte sich sehen lassen, die Mühe hat sich gelohnt.

Ein Ereignis, das in Erinnerung blieb, war. . .
Als ich darauf angesprochen wurde, „die Wanderwege sind in einem schlechten Zustand, kümmern Sie sich jetzt mal darum“. Generell zählt es schon zu meinen Aufgaben, mich auch um solche Dinge zu kümmern, aber hier sind einem ein wenig die Hände gebunden. Zumeist liegt die Pflege der Wege in den Händen von Vereinen, doch denen fehlt es oftmals an Manpower beziehungsweise Geld. Vielleicht muss man dann auch einfach hergehen und sagen, wir reduzieren die zu Verfügung stehenden Wege, weil es niemanden gibt, der sie unterhalten will oder kann.

Die Hauptzielgruppe, die ins Gleiberger Land kommt. . .
Sind aktive Naturgenießer mittleren Alters, deren Kinder aus dem Haus sind, und die Freude am Radfahren und Wandern haben und zugleich ein Faible für Kultur und Essen.

Und die alleine haben für einen sprunghaften Anstieg der Übernachtungszahlen gesorgt?
Nein, die enorme Zuwachsrate von 200 Prozent in Wettenberg (nur Kommunen mit mindestens vier Hotels werden gewertet) ist nicht alleine durch Touristen zustande gekommen. Ein Faktor hier ist auch die Buderusakademie in Lollar, die viele Besucher anzieht.

Last, but not least: die nächste anstehende Aufgabe. . .
Ist bei einem Infoabend für alle Bürger im Gleiberger Land, die eine Ferienwohnung eröffnen wollen, mitwirken, sie unterrichten, welche Schritte notwendig sind, um eine Wohnung anzubieten und wo die Wohnung anschließend beworben wird.

Quelle: Gießener Anzeiger, 27.05.2016


Ortstermine und Gespräche mit Fachbehörden erfolgten über das Jahr mehrfach – sind allerdings in 2019 völlig eingeschlafen, da von Seiten der Gemeinde keinerlei Informationen mehr flossen und sich auf Seiten der Zukunftswerkstatt der Interessen-Schwerpunkt 2019 in Richtung Kommunikation, Transparenz, Öffentlichkeitsarbeit entwickelte. (Anm. Dr. Lindemann)

Dennoch konnte ein Plan zur Entzerrung der Wege auf dem Dünsberg und eine Einigung für den AMC für das Training der Jugend auf dem Mountainbike gefunden werden.
Auch Gespräche zu einer Rad-Wegführung von Krumbach zum Dünsbergparkplatz wurde in Ortsterminen in Augenschein genommen.

Die von der Zukunftswerkstatt ausgearbeiteten Wandervorschläge für Biebertal werden in Kürze (also im September 2018) auf der Homepage der Gemeinde bekannt gegeben. (Das Versprechen erwies sich in der Realität als Versprecher und wurde nie wahr gemacht. (Anm. Dr. Lindemann)
Dafür war Wolfgang Gerlach auf wikiloc mit dem Einstellen von Rad- und Wanderwegen sehr aktiv.
ACHTUNG: Die müssen allerdings als informell gesehen werden, u.a. da Hessen Forst die Sicherheit und Zuständigkeit nicht auf alle Routen gewährleisen kann oder Wege zum Teil über Privatgelände oder über das Gebiet des Lahn-Dill-Kreises gezählt werden.  

Ebenfalls soll(te) ein Termin für eine erste gemeinsame Runde benannt werden, in der über neuralgische Punkte diskutiert und die Idee eines Radwegebeauftragten diskutiert werden, der oder die im Team die Strecken und Knotenpunkte im Blick haben könne.

Eine neue Wanderkarte für Biebertal wurde erstellt und mit den Gastwirten in den Ortsteilen besprochen. (Die für März 2019 avisierte Karte konnte dann jedoch – eben wegen der Fachbehörden, wie Herr Liebetruth betonte – nicht plangemäß ausgeliefert werden.)


So weit, so gut.
Bislang (Jan. 2020) gilt weiterhin im Zusammenhang mit unseren offiziellen Gemeindeverwaltern:
„Schön, dass wir darüber geredet haben.“


Das Treffen am 18.10.18, 19:30 Uhr, wieder im Landgasthof zum Dünsberg, ermöglichte Interessieren einen Einblick in die vorgelegten Daten.
Die selbst gesetzten Hausaufgaben sind mit diesem Punkt erst einmal weitestgehend erledigt und damit war auch ein Teil des anfänglichen Schwunges bei den projektbezogen Beteiligten aufgebraucht. Neue Aufgaben mussten sich finden – ja richtig, sie wurden nicht gesucht, nicht definiert, beschlossen oder vorgegeben, ab jetzt wurde darauf vertraut, dass ein neues Thema der Begeisterung aufkommt.

Denn einmal mehr wurde im Laufe der Sitzung deutlich, dass mit Blick auf die Übergabe der Sammelmappe „Bestandsaufnahme“ (6.9.18) an die Gemeinde Biebertal nunmehr die politischen Gremien, inkl. Landkreis und Land Hessen, gefragt sind.

Biebertal ist aktuell in Sachen gekennzeichneter und ausgebauter Rad- und Wanderwege ein Entwicklungsland„, war denn auch die einhellige Meinung der Versammlungsteilnehmer.
Die Anbindung an z.B. den bekannten Radwanderweg R7 ist eine der grundsätzlichen Voraussetzungen, dass Biebertal nicht weiterhin „abgehängt“ bleibt und zumindest in dem offiziellen Radplaner des Landes Hessen den Status des „Niemandslandes“ verlässt.
Hilfreich können sicherlich auch EU-Fördergelder sein, die z.B. in anderen hessischen Kommunen zum Ausbau eines vorzeigbaren Wegenetzes geführt haben.


Neben dieser Arbeit für die Gemeinde und die Planungen des Kreises wurden Wanderungen zu Themen des Ortes organisiert und z.B. die Dank-Wanderung in Angriff genommen:

Herbstwanderung am 20. Oktober 2018, von 14:30 – ca. 17:00 Uhr
Die Zukunftswerkstatt Biebertal und etliche Mitbürger/innen der Gemeinde Biebertal machen sich am  20.10.2018 auf den Weg zu einem herbstlichen Spaziergang vor der Kulisse des Dünsbergs.

Start: Parkplatz Hotel Keltentor – Route: Bergbau ehem. Grube Friedberg – Toteneiche und Grenzsteingarten – Mammutbaum – Grenzsteine aus der Landgrafschaft HD – Dreimärker FLH/RDH/KFD – Hohlwege des alten Handelsweges Gießen-Westfalen – Historische Grenzsteine GH/KP, einige mit Besonderheiten – Altes Pumpwerk aus dem Jahr 1937 zur Versorgung von Fellingshausen – Sportplatz Fellingshausen – Keltentor.

„Wir möchten uns zum Einen mit dieser 2,5 Stunden Wanderung bei den Engagierten der Zukunftswerkstatt bedanken und laden gleichzeitig alle interessierten Wanderfreunde, Familien und Gäste zum Mitwandern ein“, sagt Dr. A. Lindemann. Und natürlich kehren wir zum Abschluss der Runde gemütlich ein … die Frau Ortmann übernahm.

Sehenswürdigkeiten u. Interessantes zum Rundweg am 20.10.2018 findet sich:

Grube Friedberg: https://www.industriekultur-mittelhessen.de/orte-und-objekte/biebertal/                          fellingshausen-grubefriedberg/

Toteneiche:          Hinweisschild neben der Toteneiche

Grenzsteingarten (Lapidarium) „Gleiberger Land“:            Flyern und Downloads zu weiteren                          Informationen https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/gleiberger-land/

Mammutbaum:    Schilder am Baum

Grenzstein aus der Zeit der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt:   RH (Rodheim) 1776 / FH (Fellingshausen)

Grenzstein Dreimärker: Landesgrenze Großherzogtum Hessen / Königreich Preußen
GH   FLH / RDH  KP  KFD  No 247

Alte Handelsstraße Gießen-Westfalen (Westfalenweg): https://de.wikipedia.org/wiki/Westfalenweg

Quelle: Ernst Döpfer

Grenze GH / KP:         Mehrere Grenzsteine tlw. mit Besonderheiten

Altes Pumpwerk aus dem Jahr 1937:           Eigene private Karte, Ernst Döpfer (siehe unten)

Flurname „In der langen Hecke:  Festbuch: Fellingshausen – Ein Dorf im Wandel der Zeit; Seite 119 (6)

Keltentor:       http://www.gleiberger-land.de/index.php?id=56

ggf. Gedenkstein (Beckerstein) für den bei Baumfällarbeiten zu Tode gekommenen Forstwirt Eberhard Becker (30. April 2008)

Quelle: Ernst Döpfer     

Gießener Anzeiger: Wanderung der „Zukunftswerkstatt Fellingshausen“ Von maf

Ernst Döpfer vergleicht einen Kartenauszug mit einem Teil des Verlaufs des Fernhandelswegs.       Foto: Mattern

Mit einer zweieinhalbstündigen Wanderung sagte die „Zukunftswerkstatt Fellingshausen“ Dankeschön.

FELLINGSHAUSEN – Auf alten Pfaden und vorbei an historischen Stätten in die Zukunft gingen 25 Teilnehmer einer Herbstwanderung, zu der die „Zukunftswerkstatt Fellingshausen“ eingeladen hatte. Die zweieinhalbstündige Tour war ein Dankeschön, auch der Gemeinde, an alle bisher Engagierten und bot darüber hinaus Wanderinteressierten eine erlebnisreiche Tour durch die herbstliche Landschaft.

Dr. Alfons Lindemann, der Sprecher der Initiative, begrüßte die Gäste. Das „Dankeschön“ bezog sich auf das, was die „Zukunftswerkstatt“ mit ihrem Team bisher geleistet hat – und das kann sich sehen lassen. Das Thema, das seit Monaten zielstrebig und engagiert beackert wird, heißt „Rad- und Wanderwegebeschilderung und -kennzeichnung“. Erst kürzlich hatte Lindemann auf dem Fellingshäuser Wochenmarkt ein umfassendes Papier an Bürgermeisterin Patricia Ortmann überreicht. Es beschreibt den Istbestand bekannter Rad- und Wanderwege in und zwischen den Ortsteilen. Viele Freiwillige waren per Pedes und mit dem Drahtesel unterwegs gewesen, um alles zu dokumentieren. Darauf aufbauend soll nun in weiteren Schritten der Zustand des Wegenetzes verbessert und seine Beschilderung optimiert werden. Mit im Boot ist die Touristik-Kooperation Gleiberger Land – hier ist Christian Liebetruth ein wichtiger Ansprechpartner.

Am Ausgangspunkt der herbstlichen Wanderung, dem Hotel und Restaurant „Keltentor“, lobte die Bürgermeisterin das bisherige Wirken der „Zukunftswerkstatt Fellingshausen“. Es sei hervorragende Basisarbeit geleistet worden, auf der es nun konzeptionell weiterzuarbeiten gelte. Dabei dürfe es aber keine Alleingänge geben, denn das Thema sei eng verbunden mit anderen Dienststellen und Fachbehörden, die es zu beteiligen gelte – beispielsweise Landkreis, Land und auch Hessen Forst. Gerade mit Blick auf die Wertsteigerung der Region aus touristischer Sicht müsse man über den Tellerrand hinausschauen, denn Rad- und Wanderwege endeten nicht an Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen. Die Gemarkung Fellingshausen und die auf dem Spaziergang gestreiften Nachbargemarkungen anderer Ortsteile Biebertals bieten viel historisch Interessantes, dessen Wertschöpfung im Sinne der Tourismusförderung und Freizeitgestaltung sicher noch optimiert werden kann. Im Haushalt 2019 sind bereits Gelder eingestellt. Zudem ist ein Flyer in Arbeit.

Besonderer Baum
Die Führung der Tour hatte Ernst Döpfer übernommen, unterstützt von Franz Gareis. Ernst Döpfer war rund sieben Jahre im Vorstand des Vogelsberger Höhenclubs (VHC), Zweigverein Gießen, über 30 Jahre im Hauptvorstand und ist nach wie vor als Wegemarkierer unterwegs. Zudem ist er Obmann für historische Grenz- und Vermessungsmerkmale im Kreis Gießen. Franz Gareis ist als diplomierter Bergbauingenieur ein profunder Kenner der Bergbauhistorie. Da war die alte Förderstätte der Grube Friedberg, in der bis in die 1960er Jahre Brauneisenstein und Manganerz abgebaut wurden, erster Anlaufpunkt mit einigen Erläuterungen, bevor es von der Westseite der Fellingshäuser Gemarkung durch den Wiesengrund zur Ostseite in den Heegstrauch ging. Hier, am Rande des Waldes, steht als Naturdenkmal ausgewiesen die „Toteneiche“, um deren Bedeutung und Geschichte die Heimatkundler mangels verlässlicher Quellen immer mal wieder in Streit geraten. Als offizielle Version gilt aber die, die auch auf der Info-Tafel zu lesen ist: ein Rastpunkt für die Sargträger von Fellingshausen nach Rodheim.

Nächster Anlaufpunkt war ebenfalls ein Baum, aber ein besonderer: ein Mammutbaum, 1961 gepflanzt und eine Besonderheit im Eichen-Buchen-Mischwald. Zuvor wurde noch ein Stopp am Lapidarium, unweit der „Toteneiche“, eingelegt, wo eine Sammlung alter Grenz-Forststeine und historische Grenzmale zu sehen sind.

Weiter führte die Strecke in die „Hommeschbach“ (Hammersbach). Bevor man über den „Gießer Berg“ (Vetzberger Wald) wieder die bebaute Ortslage erreichte, ging es noch vorbei an einem Hohlweg, der einen Teil des Verlaufs des Westfalenwegs, einem ehemaligen Fernhandelsweg von Gießen am Dünsberg vorbei bis zur Zollbuche, kennzeichnet.

Die Wanderer kehrten dann im Hotel Keltentor zur Schlussrast ein. Aus zeitlichen Gründen konnten nicht alle vorgesehen Punkte erreicht werden, sodass es eine weitere Wanderung im Frühjahr geben soll.

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Rundmail an die Zukunftswerkstättler von Dr. Alfons Lindemann,21.10.2018 17:31

Hallo zusammen,

gestern hatten wir einen herrlichen Herbstspaziergang im goldenen Oktoberwetter, geführt und fachmännisch erläutert von Herrn Döpfer und Herr Gareis. Nach Begrüßung der zahlreichen Wanderfreudigen und Dankesworten an die Aktiven vom Sommer lud Frau Ortmann noch zu einem anschließenden Umtrunk ein.

Die eingeplanten und dann auch eingehaltenen 2,5 Stunden reichten bis zur Alten Handelsstraße Gießen-Westfalen (Westfalenweg) im Osten von Fellingshausen. Daher soll es im Frühjahr eine (längere) Fortsetzung der geführten Tour geben, die dann auch über den Dünsberg führen soll (geplant mit einem Vortrag dort oben).

(Anmerkung im Jan. 2020: die zugehörige Anstrengung wurde von mir nicht unternommen und auch von niemandem übernommen – sie wurde bislang nicht realisiert.)

Von Frau Ortmann war zu erfahren, dass der von Herrn Liebetruth versprochene Fleyer mit eigenständigen Biebertaler Wanderwegen aktuell bei Hessen Forst liegt und auf deren OK wartet. Weil die Wege zum Teil durch den Wald führen, müssen die Interessen der Waldbesitzer, Jäger, Archäologen usw. angemessen berücksichtigt werden.

Auch unsere anderen Vorschläge sind in die Beratungen des Kreises eingeflossen, wo man sich gerade um ein Gesamtkonzept für die Wegungen in der Region bemüht. Auch hier sind vielfältige Interessen zu berücksichtigen. Auf jeden Fall seien für 2019 Gelder in den Biebertaler Haushalt eingestellt, so dass erste Schritte in Angriff genommen werden sollen. Da herausgegebene Karten und beschilderte Wege jedoch zum Teil nicht übereinstimmen, wie unsere fleißigen Helfer herausgefunden haben, braucht es auch hier Klärungen, um mit sinnvollen Beschilderungen beginnen zu können.

Morgen (22.10.2018) gibt es ein Treffen von Gemeinde, Gewerbeverein, Zukunftswerksatt und Gastronomen, um über eine tourismusgerechte Gastronomie vor Ort zu sprechen.

Auf meine Frage, worin wir sie als nächstes bzw. 2019 unterstützen können, war das Bedürfnis von Frau Ortmann: erst einmal eine PAUSE. „Jetzt kommt die Vorweihnachtszeit mit so vielen Veranstaltungen, da wäre es gut, dafür Zeit zu haben.“

Daher mein Vorschlag, das nächste Treffen der Zukunftswerkstatt auf das kommende Jahr zu verlegen. Dies zumal unser letztes Treffen für einige als zu speziell in der Thematik Radwege empfunden wurde. Gerne bin ich für weitere Überlegungen offen und halte Euch über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Soweit die aktuellsten News.


Hatten die Gastronomen Anfang 2018 auf mein postalisches Anschreiben, sie bei der Bewerbung und in der Zusammenarbeit ihrer Betriebe zu unterstützen, einheitlich nicht reagiert, ist von dem von der Zukunftswerkstatt angeregten Treffen mit Gastronomen im Oktober 2018 in den Räumen der Gemeinde Biebertal – auf Einladung der Bürgermeisterin und des Gewerbevereins Biebertal – zu berichten, dass die einheimische Gastronomie den Tourismus durchaus stärken will. Immerhin diskutierten zahlreiche Gastronomen aus Biebertal über diverse Möglichkeiten zur Optimierung des Tourismus aus gastronomischer Sicht.  Erste Zwischenergebnisse lassen für die Zukunft positiv stimmen.

Biebertal will mehr Touristen locken

Vertreter des Gewerbevereins sowie Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe sammeln Ideen, um Gemeinde attraktiver zu gestalten. Das erste Treffen der Beteiligten brachte viele Ideen, um den Tourismus in Biebertal voranzubringen.     
Foto: Waldschmidt

RODHEIM-BIEBER – „Die Natur ist unser Pfund. Die Menschen kommen zu uns in ihrer Freizeit, zur Naherholung und zum Kurzurlaub, um zu entspannen. Ich freue mich, dass Sie sich auf Initiative des Gewerbevereins Zeit genommen haben, um zu beraten wie wir Biebertal weiterentwickeln“, sagte Bürgermeisterin Patricia Ortmann während des ersten Treffens der Vertreter der Biebertaler Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe und des Gewerbevereins, dem Moderator der Zukunftswerkstatt Biebertal, Dr. Alfons Lindemann, und der Tourismusfachkraft des „Gleiberger Landes“, Christian Liebetruth.

Das Treffen diente vor allem auch dem Gedankenaustausch und der Bestandsaufnahme. Ortmann stellte zunächst die Vorzüge der Kommune vor: Sie ist Naturwaldgemeinde, verfügt über Rad- und Wanderwege, kulturhistorische Sehenswürdigkeiten, hat ein Familienbad, an dem mehrere Wohnmobilstellplätze und eine E-Säule eingerichtet werden, und Sportmöglichkeiten. Die feste Strecke des Mountainbike-Marathons ist inzwischen als solche ausgewiesen und wird beschildert. Um den Tourismus aber anzukurbeln, seien die entsprechende Gastronomie und die Übernachtungsmöglichkeiten notwendig, wie sie darlegte.

Ziel sei es nun zunächst, einen Flyer mit Rad- und Wanderwegen für Biebertal zu erstellen, in dem auch die Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe sowie die Freizeitmöglichkeiten verzeichnet sind. Dr. Lindemann teilte mit, dass die Zukunftswerkstatt inzwischen vier neue Wanderwege ausgewiesen hat. „Tourismus ist auch Wirtschaftsförderung“, betonte Tourismusfachkraft Liebetruth. Bisher macht nur der einzig zertifizierte „Kelten-Römer-Weg“ ein überregionales Marketing und Vernetzung möglich. Für die Spaziergänger soll zudem eine gültige Beschilderung geschaffen werden. Hessen-Mobil lehnt Hinweisschilder an Straßen für die Gastronomie bisher ab, da diese eine Gefahr für den Verkehr darstellen. „Die Gemeinde wird sich aber mit weiteren Stellen in Verbindung setzen, um entsprechende Beschilderungen zu realisieren“, merkte Ortmann an.

Weiter wurde vereinbart, dass alle Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe sowie die Bäckereien ihre „Visitenkarte“ mit Kontakt- und Öffnungszeiten bis zum 30. November an die Gemeinde senden, damit sie in den Flyer, den die Tourismusfachkraft erstellen wird, mit einfließen können. Das nächste Treffen dieser Art ist für den 10. Dezember geplant.


Das zweite „Gastro-Treffen“ fand am 10.12.2018 zusammen mit Bürgermeisterin Patricia Ortmann und dem Tourismusbeauftragten Christian Liebetruth statt.

Mit Hilfe von Gewerbeverein und Gemeinde sind jetzt mehrere Gastronomen, Hotel- und Ferienwohnungsbetreiber sowie Bäckereien aktiv geworden, um an einer neuen informativen Faltkarte mit Wanderwegen und Einkehrmöglichkeiten in Gesamt-Biebertal zu arbeiten bzw. die Finanzierung zu stemmen.

Ob und wie die von der „Zukunftswerkstatt“ präferierten Wander- und Radwege in die Karte aufgenommen werden können, wird sich bei einem Gespräch mit Hessen-Forst am 9. Jan. 2019 hoffentlich klären lassen. Ziel: Fertigstellung der Karte bis Frühjahr 2019; (oder, wie die Praxis zeigt Frühjahr 2020?, nein bislang gar nicht)

Weiterer Fortschritt: Für interessierte Unternehmer werden (so wie bereits in Rodheim geschehen) im allen Ortsteilen blaue Hinweisschilder aufgestellt, die das Finden von Betrieben und Sehenswürdigkeiten erleichtern sollen.


23.2.2019 startet die Zukunftswerkstatt auch in anderen Ortsteilen – nun im BGH Frankenbach
(was dann allerdings von mir nicht weiter geführt wurde, da die Resonanz gering war. (Anm. Dr. Lindemann))

Aufruf: Um die Idee auch in anderen Ortsteilen präsenter zu machen und zu leben, setzt der Zukunftswerkstatt-Motor und Moderator Dr. Alfons Lindemann die nächste Zukunftswerkstatt am Sa, 23. Feb. 2019, 19 Uhr, im kleinen Saal des BGH Frankenbach als „Zuhörtour“ fort. Er bittet um überparteiliche, interkonfessionelle und altersunabhängige Beteiligung von Menschen aus allen Biebertaler Ortsteilen.

Die Ausgangsfragen, wie sie schon im Jan 2018 bei der ersten Zusammenkunft überhaupt (damals in Fellingshausen) formuliert wurden, sind unverändert:
„Zukunft und Gemeinwohl – wie könnte das in unserem Dorf aussehen?“
„Was haben wir – was brauchen wir – wohin wollen wir uns entwickeln?“

Dr. Lindemann bittet um rege Beteiligung und freut sich über Ideen, Visionen und Informationen, was aus Sicht der Biebertaler Bürger/innen für ein sinnerfülltes Zusammenleben wichtig ist.

Zu berichten von dieser Zusammenkunft ist die mäßige Resonanz mit (erinnert) ca. 12 Personen, die meist schon sehr im Bereich Politik oder Kirche engagierten sind und damit für eine eigene Aktivität im Projekt nicht zur Verfügung standen.

Allerdings war am gleichen Tag eine Wanderung entlang ehemaliger Bergbaustätten vorausgegangen. Organisiert von der „Zukunftswerkstatt Biebertal“ wurde einen Rundwanderweg zum Thema „Industriekultur“ im Bereich des Dünsbergs erarbeitet.
Um 09:30 Uhr ging es ab dem Parkplatz Obermühle los. Auf langen Wegen wurden verschiedene ehemalige Bergbaustätten erkundet und interessante Informationen vom ehemaligen Bergmann und Wegepaten Franz Gareis vermittelt. Wolfgang Gerlach, der die Tour maßgeblich erarbeitet hat, nahm ebenfalls – mit historischen Bildern zu den Geländepunkten – an der Wanderung teil; stand für Fragen zur Verfügung.
Die Tour ist ca. 10 Kilometer lang; es wird festes Schuhwerk und eine der Witterung angemessene Kleidung benötigt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; die Teilnahme ist kostenlos.
Der Rundgang dauerte allerdings, da Franz Gareis aus seiner Zeit und als einer der wenigen noch lebenden Bergleute in Biebertal fach- und ortskundig erlebe Geschichten zu allen noch sichtbaren oder längst überwachsenen Bergbaustätten, Entwässerungsschächten oder Stollenverläufen, Verladeeinrichtungen in der Kehlbach usw.  erzählen konnte.


Damit jedoch endete diese Periode der Zunkunftswerkstatt-Aktivitäten

Ende des Jahres kam dann auch noch von Gerold Rentrop die Mitteilung, dass er die Redaktion „ROCKnacht-Vereinsservice“ beende und die Seite schließe. Damit fällt ein wertvoller und geschätzter Biograph und Schreiber für etliche Fellingshäuser Vereine an dieser Stelle aus.  Vermutlich wird man ihn weiterhin an anderen Stellen zum Wohle der Gemeinde aktiv sehen. Ihm sei an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür gedankt, denn ihm viele der hier veröffentlichten Informationen sind ihm zu verdanken. Er hat erlaubt Screenshots von seiner Seite zu machen, so dass ich diese Dokumentation – in leicht abgewandelter Form – erstellen konnte.


Gerold schreibt: „Am 22. Nov. 2019 findet als Veranstaltung die letzte „ROCKnacht Fellingshausen“ statt. Damit verliert im Anschluss diese Homepage ihre Namens- u. Daseinsberechtigung. Die Abschaltung erfolgt voraussichtlich bis Ende 2019, spätestens jedoch am 24.1.2020 zum Ende der Rechnungsperiode.
Eine direkte Nachfolgelösung wurde im Rahmen der Sitzung der Vereinsgemeinschaft am 11. Nov. 2019 nicht gefunden. Die am ROCKnacht-Vereinsservice beteiligten Vereine, Organisationen und Gruppierungen werden gebeten, sich mit anderen bereits existierenden und/oder im Aufbau befindlichen Internet-Plattformen in Verbindung zu setzen, sofern ein ähnlicher Service wie bisher gewünscht ist. Gleiches gilt auch für den „Dorfkalender“. Die Redaktion bedankt sich bei allen Teilnehmern für die bisherige Zusammenarbeit und wünscht einen erfolgreichen Fortbestand.“


Fernsehen für Biebertal

Im Sommer 2019 hatte mich ein neues Projekt gefunden, das die Ziele der Zukunftswerkstatt in bester Weise realisiert und in dass mein Engagement seitdem fließt, das nach dem Prinzip der Selbstorganisation funktioniert, so dass sich Interessenten wieder von selbst melden. Das zumindest war die Ansage zu Beginn.

Natürlich hat auch diese Geschichte eine Vorgeschichte: die aktive Mitarbeit im THM-Projekt „Biebertal-mach-mit-TV“. Schon seit Dezember 2017 standen ich, als Moderator der Zukunftswerkstatt interessiert in Kontakt mit den Ideengebern zu dem neuen Projekt.
Am 14. 9. 2018 fand dann endlich eine Informationsveranstaltung: Biebertal.Mach.Mit.TVInformationen für Mitmacher/innen im Bürgerhaus Rodheim, kleiner Saal, statt, zu der die Bürgermeisterin Patricia Ortmann eingeladen hatte.

Am 12. 10.2018 fand dann eine Gründerversammlung des Redaktionsrates Biebertal.Mach-Mit.TV in der Gaststätte „Kallches“ in Rodheim statt. Ziel: Schaffung eines Gremiums als vor-Ort-Motor des geplanten webbasierten Lokalfernsehens. Es soll im konstruktiven Miteinader, verwurzelt in den Gliederungen der Gemeinde und in enger Bindung an die Bürger die Weihen zwischen Bewahren und Erneuerung der kommunalen Kommunikationsstruktur verantwortungsbewusst und zukunftsträchtig stellen. Wir stehen am Anfang naturgemäß vor einem Henne-Ei-Problem. Bette machen Sie sich deshalb vorab Gedanken über Struktur und Aufgaben des Gremiums „Redaktionsrat“.

Bei dieser Sitzung wurde auch ich in den Redaktionsrat gewählt.

26.10.2018 Treffen im Gemeindehaus der ev. Kirche Rodheim.
Damals war eine studentische Gruppe gefunden, die das Thema Biebertaler Radwege bearbeiten will. Damit kam die Gruppe, so schien es, den Interessen der Zukunftswerkstatt entgegen. (Das Ergebnis lässt sich sicher noch unter Biebertal-mach-mit.TV sehen)

Es folgten etliche Treffen, aber so recht ging nichts voran – vermutlich dadurch bedingt, dass der Ideengeber Prof. Achim Kaufmann in den Ruhestand ging und unklar war, wie sein Nachfolger zu dem Projekt steht, ob es weitergeht – so meine Phantasie.

Nach langem Warten und vielen Treffen ohne wirkliche Bewegung in der Sache wurde im Juni 2019 ein Kooperationsvertag zwischen THM und Gemeinde geschlossen.

Gießener Allgemeine, 25.06.2019:
„Die Gemeinde Biebertal und die Technische Hochschule Mittelhessen haben eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der digitalen Kommunikation im ländlichen Bereich vereinbart. „Dabei soll eine unmittelbare Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Webfernsehens und seiner redaktionellen Verankerung vor Ort erfolgen“, heißt es in einer Kooperationsvereinbarung, die Biebertals Bürgermeisterin Patricia Ortmann und THM-Präsident Prof. Matthias Willems unterzeichnet haben.

Geplant ist die Entwicklung einer Kooperationsplattform, auf der Kurzfilme und Nachrichtenblöcke von Bürgern für Bürger aus der Gemeinde zu sehen sind. Inhaltlich verantwortlich ist ein Redaktionsteam aus Biebertal.

Projektleiter an der THM ist Prof. Frank Kammer vom Gießener Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik. „In Gemeinden ereignet sich täglich etwas, über das es sich lohnt zu berichten und das auch von Interesse für eine regionale Öffentlichkeit ist“, erläutert Kammer das Vorhaben.

An der THM werden Studenten der Studiengänge Informatik, Social Media System sowie Technische Redaktion und multimediale Kommunikation an dem Projekt mitarbeiten.

Die THM veröffentlicht am 28.08.2019

Quelle: https://alumni.thm.de/index.php?id=43&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=211&cHash=8beb43e25fca1bd3895fb859229e0d92
(Text nicht mehr online)


Die Gemeinde Biebertal und die Technische Hochschule Mittelhessen vereinbarten eine „Zusammenarbeit auf dem Gebiet der digitalen Kommunikation im ländlichen Bereich“ .

Geplant ist die Entwicklung einer Kooperationsplattform, auf der Kurzfilme und Nachrichtenblöcke von Bürgern für Bürger aus der Gemeinde zu sehen sind. Inhaltlich verantwortlich ist ein Redaktionsteam aus Biebertal, so die Idee von Prof. Kaufmann, der das Fernsehprojekt ins Rollen gebracht hatte.

Neuer Projektleiter Prof. Dr. Frank Kammer: „…Durch amtliche Nachrichten, Einbindung der regionalen Vereine, Veranstaltungshinweise sowie durch persönliche Nachrichten und automatisierte Informationsgewinnung soll ein interessantes personalisiertes Programm für die Bürger angeboten werden. Langfristig kann so Gemeinschaft anstatt Anonymität gefördert werden und ein historisches Gedächtnis vor Ort geschaffen werden.“

An der THM werden Studentinnen und Studenten der Studiengänge Informatik, Social Media System sowie Technische Redaktion und multimediale Kommunikation an dem Projekt mitarbeiten. Das Biebertaler Webfernsehen finden Sie unter https://biebertal.mach-mit.tv.


Nach beschriebenem Warten wurde zudem inhaltlich klar, dass eine aktive Gestaltung des Formates vornehmlich durch die THM, der Inhaberin der Software, vorgenommen würde und sich nur bedingt nach den Vorstellungen der beteiligten Bürger richten würde.
Inzwischen war zudem das BGH Urteil (I ZR 112/17) vom 20. Dezember 2018 bekannt geworden, dass einen Teil der Redaktionsmitglieder aufrüttelte und endgültig zum Verlassen des Mitmach.TV veranlasste. Denn der im Grundgesetz vorgegeben Abstand zwischen öffentlichen Institutionen und der Presse wurde im Biebertaler Mitmach.TV als nicht gegeben eingestuft. Aber da gehen die Meinungen auseinander.


Das Bilderbogen-Café

Dennoch war die Idee, solch ein Projekt im Dorf zu haben richtig gut und wurde weiter verfolgt. Winfried Senger hatte die Idee, zu einem Bilderbogen-Café einzuladen um sich im Videoschnitt gegenseitig zu unterstützen.
Daraus entwickelte sich – auch mit dem Hinzukommen – vertrauter und neuer Gesichter ein umfängliches Projekt für die Gemeinde, das sich statt von oben nach unten, nun von unten her entwickelt, bei dem die Bürgerideen, die aufkamen nach und nach realisiert wurden.


Hier anfängliche Rundbriefe, die den Entwicklungsgang transparent beschreiben.

Ich greife hier noch einmal auf, was im Januar 2018 im Zusammenhang mit der Zukunftswerkstatt an Wünschen für Biebertal formuliert wurde und was das neue Projekt Biebertaler-Bilderbogen.de davon im Begriff ist zu realisieren:

Bürger/innen, Vereine, Gruppierungen und Organisationen

  • Attraktionen u. Tradition Biebertals bzw. Fellingshausen
  • Einrichtungen mit Alleinstellungsmerkmalen
  • Vereine, Jugend, Veranstaltungen
  • Erhalt und Ausbau vorhandener Aktivitäten und Projekt
  • Optimierung der internen und externen Kommunikation
  • Intensivierung von Kooperation und Transparenz
  • Auf- und Ausbau sowie Pflege von Netzwerken
  • Neubürger und Jugend einbinden
  • Aktive Mitarbeit im THM-Projekt „Biebertal-mach-mit-TV“

Kommunalpolitik und „öffentliche Hand“

  • Ausweisung von Baugebieten (privat, gewerblich, industiell)
  • Optimierung öffentl. Nahverkehr (ÖPNV)
  • Tourismus (Gaststätten, FeWo, Dünsberg, Naturwaldgemeinde)
  • Infrastruktur (z.B. ÖPNV, Radwege)
  • Tagesmüttersituation, Kita-Plätze
  • Demografischer Wandel, Neubürger
  • Kommunikation u. Transparenz (z.B. im Vereinswesen)
  • Meinungsaustausche und Kooperation der Ortsbeiräte
  • Identitätsfindung „Wir sind Biebertal“

Biebertaler Bilderbogen

Projekt 2019 der Zukunftswerkstatt, so würde ich es implizieren, wurde somit in einer neuen Gruppenkonstellation, die Biebertaler-Bilderbogen.de-Seite.
Auch wenn Winfried Senger diese Homepage zunächst für sich reserviert hatte, lag die Seite doch lange brach. Er hatte beschlossen, eine Homepage zu bauen, die mehr den Interessen der Autoren und Besuchern entgegenkommt. Am 15. Juli 2019 stand das Grundgerüst dieser Homepage.
Erst zusammen mit Friedhelm Scholz, der ehemals vom Team des Biebertal-mach-mit-TV zum Vorsitzenden gewählt war, der das Team aber – wie einige andere – frustriert nach einem 3/4 Jahr Stillstand verließen, bekam die Seite nun „Leben“.
Mit der Zeit und dem Hinzukommen von Dr. Alfons Lindemann und Eveline Renell kamen neue Ideen auf und es entwickelte sich ein inhaltlich anspruchsvolles Projekt zu vielerlei Inhalten die häufig genannte Schlagworte aus der Zukunftswerkstatt: „Kommunikation“, „Transparenz“ und „Vernetzung“ abdecken.
Später gesellte sich Christoph Haus dazu, der sich für Frankenbach und mehr engagiert, sowie allmählich auch Beiträge von Bürgern in die Gestaltung mit aufgenommen werden konnten und sich die Projekt-Idee immer mehr ausweitete.

Zunächst ging es um Videoschnitt, was sich zur Idee einer Dorfzeitung mit bewegten Bildern mauserte.
So berichteten wir zunächst – ähnlich wie das Biebertaler-mach-mit-TV – über Feste und Aktivitäten in der Gemeinde. Bald aber entwickelten sich eigen Ausprägungen.
Es entstand ein Online-Dorfkalender für Biebertal insgesamt und für die einzelnen Ortsteile getrennt als Veranstaltungskalender. Eins separater Sport-Kalender wurde nach einem halben Jahr aufgegeben, da die Anzahl der Veranstaltungen im Sportgeschechen ohne die eigenständige Pflege der Kalender durch die Vereine nicht zu leisten war. Separat werden noch immer größere Veranstaltungen neben der Dorfzeitung gesondert und groß angekündigt.
Sinn und Zweck dieser online-Kalender ist, den Bürgern und Vereinen die Möglichkeit einer zeitnahen und aktuellen Information zu schaffen, mit der Möglichkeit für die Vereine, sich terminlich besser abzustimmen. Denn bei den Planungen für eine Aktivität genügt ein Blick auf das Smartphone, um nicht in Terminüberschneidungen zu kommen. Ändert sich dann doch etwas in der Planung, kann darauf sofort reagiert werden. Das war bei den bislang üblichen analogen Medien nicht möglich.
Zudem enthält unser Kalender deutlich mehr Informationen, als sie bislang zur Verfügung standen: zur Veranstaltung, zum Ort des Geschehens, über Ansprechpartner, Homepageverlinkungen usw.,

Seitdem wir ab Nov. 2019 auch eigene Nachrichten veröffentlichen, sind die Besucherzahlen der Seite sprunghaft in die Höhe geschnellt. Dabei folgen die Nachrichten-Berichte nicht der Hektik der brandaktuellen Aktualität – denn ein Motto der Redaktion lautet: kein Stress!

Aktuell (Januar 2020) wird an Feedback-Möglichkeiten über Kommentare und an einem schwarzen Brett – Suchen – Finden / Grüße + Glückwünsche / lobenswert – verbesserungsbedürftig – gearbeitet. Die Seite ist heute unter Treff-Punkte zu finden und freut sich über weitere Ideen, wie z.B. ein Reparatur-Café.

Im Hintergrund des sichtbaren Bilderbogen-Portals sind inzwischen weitere Info-Portale als eigenständige Homepages entstanden, so dass möglichst viele Informationen zu Biebertal vernetzt schnell zur Verfügung stellen und das leidige Suchen im Internet deutlich verkürzt werden kann.

Wichtige Prinzipien sind bei all dem die Eigenmotivation und -initiative, die Selbstorganisation, demokratische Mitbestimmung und das „organische Wachstum“ des Projektes sowie die klare Ausrichtung: vom Bürger für Bürger – unabhängig von Obrigkeiten oder kommerziellen, politischen, religiösen Interessen.
Jede/r Bürger/in ist eingeladen mitzugestalten. Selbst jeder Ortsteil könnte seine eigene Präsenz formen. Dabei wollen wir unsere Arbeit transparent gestalten und arbeiten daran, unsere Erfahrungen online zu stellen; Fragen werden gerne beantwortet, ebenso wie Hilfestellungen möglich sind.

Wir (4-6 Personen) trafen uns jeden Mittwoch ab 19:30 Uhr, etwa 2 Stunden im Bauroth 14, mit Laptop und Fernseher, um Video-Schnitt zu praktizieren.
Binnen eines Monats stieg die Anzahl der Internet-Aufrufe der BBB-Seite von ca. 100 im Juni auf 525 im Juli; wobei in diesen Zahlen natürlich unsere eigenen Zugriffe und Roboter-Zugriffe enthalten sind.
Nach 1 1/2 Jahren sind die Zahlen der täglichen Zugriffe auf durchschnittlich 600 gestiegen, wobei die Besucher ca. 5 Minuten in den Berichten lesen.

Ziele anfangs und auch später die Übermittlung von Fertigkeiten, die öffentlich sein sollen, um andere an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen.

  • Eigene Inhalte in die Homepage einstellen.
  • Kommunikations-Infrastruktur für die Aktiven ausbauen
  • Kommunikations-Struktur zwischen den Homepage-Besuchern vorbereiten
  • Flyer und Visitenkarten gestalten

Eigene Inhalte in die Homepage stellen:

  • In der Startseite unter Aktuelles sind seit dem 1. August bereits bekannte Termine eingestellt. Das wird fortgesetzt.
  • Die Seite „über uns“ sollte im August fertiggestellt werden. Wir haben ja schon angefangen.
  • Alfons hat Videos von der Gewerbeschau ausgewählt, die noch in den begonnenen Bericht eingebaut werden sollen (ab kommende Woche zeitlich möglich, evtl. auch per teamviewer)
  • Friedhelm hat ein Video fertiggestellt und wartet auf seinen Stick. Für solche Zwecke werden wir eine Hochlade-Funktion einbauen.
  • Ab dem 4. August ist die Besuchergruppe aus Sarrians für eine Woche zu Gast im Deutsch-Französischen Verein. Es wird von mir ein Besuchs-Video erstellt (50 Jahre Sarrians-Biebertal), anschließend ein Portrait der Partnerschaft.
  • Von dem Deutsch-Britischen Verein gibt es Material für einen Bericht über die WELSH-Radtour nach Denbigh. Daraus soll ebenfalls ein Bericht erstellt werden. Der Anfang ist bereits gemacht.

Interne Kommunikation:

Es gibt bereits die whatsApp-Gruppe „BBB“.
Des Weiteren gibt es einen Ordner („BBB-Büro“) mit einer internen Liste, in der alle Aktivitäten an der Homepage festgehalten werden. Darin sind auch Abstimmungen (Ampelfarben) vorgesehen, Aktuelles Beispiel: welche Namen sollen vergeben werden?). Der Link ist gerade eben verschickt worden.

Hilfeseite: Es wird eine Hilfeseite aufgebaut, in der alle Erkenntnisse festgehalten werden. 

Interne Kommunikation: Dies wird eine Seite werden, die die interne Kommunikation effektiver macht, mit Diskussions-Möglichkeit. Hier will ich sofort beginnen, da die Kommunikation per email nicht ausreichend ist. Und mittwochs wollen wir Wichtigeres machen.

Besucher Kommunikation: Es soll auch eine intensive Besucher-Kommunikation ermöglicht werden. Hierzu sind die Erfahrungen, die wir beim Aufbau der internen Kommunikations-Seite gewinnen, sehr nützlich.

ANHANG – Gründe, die zum Bruch innerhalb des BmmTv-Redaktions-Rates führten:

Der persönliche Umgang untereinander (nur bei den RR-Sitzungen) war für uns an vielen Stellen nicht von Transparenz und gegenseitigem Respekt getragen. Vieles, was zugesagt wurde, war plötzlich nicht mehr möglich.

Das Software-System ist allein von der THM dominiert. – d.h. der verantwortlich Redaktionsrat verantwortet etwas, was überhaupt nicht, zumindest nicht vollumfänglich, in seinem Verantwortungsbereich liegt –
Die Hardware ist in alleinigem Zugriff der THM vorbehalten. Die Inhalte ebenfalls, kein Download der Inhalte ist angedacht.

Das MACH-MIT – Konzept berücksichtigt die Bürger als „Wasserträger“, die Material anliefern. Ein echtes kreatives „Mitmachen“ ist insofern nur eingeschränkt möglich, da Fremdbestimmung wie auch der eingebaute Automatismus viel an Kreativität ausschließt.

Rechtliche Bedenken – zu der es unterschiedliche Auffassungen gibt – gab es auf zwei Ebenen:

Zum einen sind Hardware/Software- und Namens-Rechte bei der THM. Den Inhalt sollen allerdings die Bürger beisteuern und das Gesamt-System auch gesamt verantworten. Das passt nicht.

Zum anderen gibt das Grundgesetz vor, dass zwischen staatlichen Institutionen und der Presse ein großer Abstand bestehen soll. Die Pressearbeit soll staatsfern sein. 

Der Inhalt der Homepage Bmmtv ist ebenso wie Biebertaler-Bilderbogen.de eindeutig Pressetätigkeit (siehe BGH-Urteilsbegründung). Hier sehe ich eine große Nähe zwischen Bmmtv und den staatlichen Institutionen THM und Gemeinde.
– Zu diesem Thema hat es am 20. 12. 2018 ein BGH-Urteil gegeben.
(Das BGH-Urteil mit Begründung lege ich diesem Newsletter bei.)

Kommunikationsangebote an die Gruppe vom Mit-mach-TV blieben bislang ohne Resonanz.


·         Als Richtwert für schriftliche Beiträge gelten 2100 Zeichen, für Video- oder Wort-Beiträge ca. 3 Minuten, Bilder max. 5.
·         Achten Sie auf Gema-freie-Musik bzw. klären und erklären Sie sich bei musikalischen Beiträgen.
·         Keine Verletzung von Urheberrechten
·         Keine Kinderbilder ohne schriftliche Einwilligungserklärung der Eltern
·         keine Werbung, keine Propaganda
·         Leserbeiträge sollen sich thematisch auf unsere Gemeinde, ihr Umfeld und bezogene Anliegen beziehen.
·         Geben Sie bitte Ihren Namen, mit Adresse und Telefonnummer bzw. Mailadresse an, damit wir Sie erreichen können.
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·         Nicht veröffentlicht werden Beiträge mit volksverhetzenden, rassistischen und anderen rechtswidrigen Inhalten wie Beleidigungen, übler Nachrede, Hassbotschaften.
·         Die Redaktion behält sich Sinn wahrende Kürzungen vor.
·         Im Blog Geäußertes gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Daran sollten wir jedoch noch Feilen!

Was kommt? 

Entsprechend den neuen Beiträgen sollten die entsprechenden weiteren „Gebäude“ erstellt, eingerichtet und mit Inhalt gefüllt werden. Jedes „Gebäude“ ist eine eigene Plattform, derzeit immer WordPress, aber mit unterschiedlichen Themes (Erscheinungsbild) und Plugins (Funktionsmodule) . 

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